20 Jahre Montagsdemo in Rostock
Wir sind stolz auf die 20 Jahre der Montagsdemo in Rostock. Sie hat sich im Laufe der Jahre gewandelt, aber an ihrem Wesen festgehalten.
Zum Kampf gegen den Sozialkahlschlag durch Hartz IV (und Bürgergeld heute) ist der Kampf gegen die Verseuchung der Umwelt nach Fukushima (und jetzt der Kampf gegen LNG-Lieferungen nach Rügen), der Kampf gegen Arbeitsplatzvernichtung und Niedriglöhne, also Verarmung großer Bevölkerungsteile in Mecklenburg-Vorpommern, und die Kriegspolitik der Imperialisten dazugekommen.
Die Montagskundgebungen waren bisher immer ein Ort der Solidarität mit berechtigten Kämpfen der Unterdrückten und Ausgebeuteten international. Wir haben immer festgehalten daran, uns auf die Interessen der Massen, und dabei vor allem auf die Jugend zu beziehen. Das bedeutet auch, dass wir die Frage der gesellschaftlichen Perspektive des Sozialismus aufgeworfen haben. Das offene Mikrofon ist dafür unser Hauptmittel, das wir übrigens noch viel zu wenig nutzen, um in die Massen hineinzugehen und mit ihnen zu diskutieren. Wichtig ist aber unsere prinzipielle Abgrenzung zu den Querdenkern, die in verschiedenen Varianten in Rostock ihr Unwesen treiben.
Auch wenn die monatliche Montagskundgebung hier in Rostock von der Beteiligung her keinen Massencharakter mehr trägt, wird ihre Aufklärungsarbeit für die Verbindung und Förderung des Volkswiderstands in den kommenden Zeiten weiter an Bedeutung gewinnen. Wir spielten die Hartz-IV-Hymne („Hartz IV muss weg!“) und trugen ein Gedicht vor, das eine Rostocker Genossin in den Anfangsjahren der Montagsdemo geschrieben und damals mit großem Beifall vorgetragen hat.