Liebe Kolleginnen und Kollegen,
warme und solidarische Grüße aus Göttingen! Viele Wissenschaftler, Studenten und Umweltschützer in Göttingen haben Euren Widerstand gegen die Werksschliessung mit Sympathie verfolgt. Ein Streik wäre auf große Solidarität gestoßen! Weil auch die Menschen hier verstanden haben, dass die Lebensinteressen der Arbeiter sich nur im Kampf gegen die Profitinteressen der Konzerne durchsetzen lassen. Weil die Arbeitsplätze dringend gebraucht werden, zum Aufbau eines umweltschonenden Transportwesens. Der Verkehr mit Verbrennungsmotoren trägt heute weltweit zu 30% zur Klimaschädigung bei. Die Entwicklung des Hydrogen 4 bei Opel zeigt, dass die technischen Voraussetzungen für erneuerbare Antriebssysteme basierend auf solarem Wasserstoff und Strom längst geschaffen sind. Dieselben Profitinteressen die Eure Arbeitsplätze und die industrielle Basis einer ganzen Region zerstören verhindern auch den gesellschaftlichen und technischen Fortschritt. Die Automonopole gehören zu den Hauptverursachern einer beschleunigt sich herausbildenden Weltklima- und Umweltkatastrophe. Es wird Zeit, dass den Monopolherren die Verfügung über unsere Arbeitsplätze und unsere natürlichen Lebensgrundlagen aus den Händen genommen wird! Auch wenn das Werk in Bochum nun geschlossen ist — die positiven wie negativen Kampferfahrungen der Bochumer Arbeiter sind für einen gesellschaftsverändernden Kampf von Arbeiter Umweltbewegung enorm wichtig.
Wir lassen uns nicht unterkriegen.
Prof. Dr. Christian Jooss