Wir freuen uns sehr, als Bundesweite Montagsdemobewegung heute die Kundgebung und Das Fest zu „20 Jahre Opelstreik“ mit zu veranstalten und wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Spaß. Wir haben seit 2004 den Kampf der Bochumer Opelaner um ihre Arbeitsplätze stets unterstützt u.a. auch durch Beteiligung an den Torblockaden. Keiner, der damals dabei war, wird das je vergessen. „Kämpfen wie bei Opel“ wurde zum geflügelten Wort.
Zum Zeitpunkt des Opel-Streiks war unsere Bewegung als bundesweite Bewegung gerade 2 Monate alt. Seitdem ist die Kampfeinheit von Arbeiterinnen und Arbeitern, den Belegschaften und Erwerbslosen als Markenzeichen unserer Bewegung nicht mehr wegzudenken. Wir haben von euch Opelanerinnen und Opelanern viel gelernt, mit euch gekämpft, gefeiert, getrauert und geholfen, die Fackel weiter zu tragen. Ihr wurdet durch die Konfrontation mit der drohenden eigenen Arbeitslosigkeit sensibler dafür, wie es den Arbeitslosen geht und dass die Hartz-Gesetze Armutsgesetze sind.
Unvergessen wie wir vor fast zehn Jahren am 8. Dezember in Bochum vor dem Rathaus die regionale Montagsdemonstration „Wir haben die Schließung nie akzeptiert und tragen die Fackel weiter!“
Fred Schirrmacher, einer unser Sprecher hatte damals in seinen Grüßen geschrieben: „Wir tragen die Fackel weiter“ trifft es auf den Punkt. Die Fackel des Widerstandes soll, muss und wird einen Flächenbrand auslösen“ (Zitat Ende). So weit sind wir noch nicht ganz. Aber die Glut ist noch heiß und die Funken des Streiks der Bochumer Opelaner sind ins ganze Bundesgebiet geflogen. Man sieht sie aufblitzen, bei den kämpferischen Aktivitäten der Stahlarbeiter und der VW-Kollegen. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass daraus ein Feuer wird.
Die Schließung des Werks, der Verlust des Arbeitsplatzes, die Trennung von den Kollegen, mit denen ihr teils seit Jahrzehnten zusammengearbeitet habt, das ging nahe – nicht nur euch und unseren Familien, sondern auch allen, die euch in diesem Kampf unterstützt haben. Gemeinsam haben wir auch auf den Kundgebungen der Montagsdemos, besonders natürlich hier in Bochum, aber auch überall, die Situation verarbeitet, offen über Sorgen und Nöte gesprochen.
Die Stärkung der Einheit zwischen Beschäftigten, Erwerbslosen, Migranten, Rentnern und so weiter ist sehr wichtig. Die Arbeiterklasse darf sich nicht spalten lassen – nicht in Stammbelegschaften und Leiharbeiter, nicht in Einheimische, Migranten und Flüchtlinge, nicht zwischen Arbeitsplätzen und Umweltschutz ausspielen lassen. Da liegen große gemeinsame Aufgaben und Herausforderungen vor uns. Denn die AfD und Großkonzerne betreiben das Geschäft der Spaltung.
Liebe Opelaner, liebe Gäste dieses Festes, tragt auch ihr die Fackel des gemeinsamen Widerstands gegen Arbeitsplatzvernichtung, Arbeitshetze und Spaltung sowohl innerhalb Deutschlands als auch Ausland weiter! Wir wünschen viel Erfolg!
Koordinierungsgruppe der Bundesweiten Montagsdemo