Wer es heute durch Schnee und Regen zur Europa-Galerie gepackt hatte, war da – viele andere sendeten Vorweihnachtsgrüße und gute Wünsche. Danke auch dafür. Es war wirklich ekliges Wetter.
Die Montagsdemo bildete heute vor allem den Auftakt zu einer Aktionswoche in Saarbrücken im Kampf gegen die begonnene globale Umweltkatastrophe.
Der rote Faden dabei war: Es ist nicht ganz allgemein „der Mensch an sich“, der diese Katastrophe verursacht und befeuert, wie es gerne dargestellt wird aus Gründen der Spurenverwischung.
Am Beispiel der unterschiedlichen COs-Fussabdrücke – etwa von Elon Musk oder dem Milliardär Abramowitsch im Unterschied zu den Bewohner*innen von Somalia – wurde aufgezeigt, wer allein schon durch seinen persönlichen Lebensstil die verbrecherische Zerstörung der Erde vorantreibt. Es sind die Leute, die auch die Macht über Milliarden Menschen für sich beanspruchen, die Art und Weise der Produktion beherrschen und jeden Krieg dafür zu führen bereit sind.
Es wurde gefordert, nach dem Verursacher-Prinzip die Umweltkämpfe zu führen: im Saarland und an der Ruhr muss der Ruhrkohle-AG Widerstand entgegengesetzt werden, die die Pumpen abstellen und den Grundwasserspiegel ansteigen lassen will und sich aus der Verantwortung stehlen will für ihre jahrzehntelange Kohleförderung unter Verwendung giftigster Stoffe.
Ein Automobil-Arbeiter erklärte uns, warum die sogenannte Transformation zur e-Mobilität bereits gescheitert ist: Tausende Arbeitsplätze stehen allein im Saarland auf dem Spiel – Ford, Michelin, ZF… Er forderte die sofortige Einführung der 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich, aber sprach sich auch für eine echte Verkehrswende aus, mit ganz konkreten Bedingungen.
Für verschiedene Aktionen und Veranstaltungen in Saarbrücken im Zeitraum der Un-Klimakonferenz COP 28 zwischen dem 01.12. und 12.12. wurde eingeladen – gerne zu erfragen über die Montagsdemo.
Aber es war auch Thema das Desaster beim FC Saarbrücken, wo weit über 40 Millionen für das neue Stadion ausgegeben wurden – „und dann so ein Murks-Rasen. Und keiner kann dafür zur Verantwortung gezogen werden anscheinend – da fragt man sich schon, was für Leute da eigentlich planen, bestimmen, organisieren im Land.“, sagte jemand.
Die skandalöse und beschämende Absage einer Ausstellung der Künstlerin Candice Breitz durch die Chefin des Saarland-Museums wurde scharf kritisiert. Candice Breitz tritt bei ‚Free Palestine‘-Demos als Rednerin auf und verwahrt sich dagegen, als jüdische Kulturschaffende von deutschen Institutionen vorgeschrieben zu bekommen, was als Antisemitismus gelte. Sie geht in die Offensive und hat dafür viel Unterstützung.
Und natürlich gab es gleich zu Beginn der Montagsdemo eine klare Ansage an Söder, Lindner und Co: Hände weg vom Bürgergeld! Hände weg von den Geflüchteten!
Im Anschluss an die Montagsdemo versammelten sich alle und feierten ein Vorweihnachts-Festchen – das brauchten wir echt am Ende dieses turbulenten Jahres. Die vielen kleinen mitgebrachten Geschenke wurden ausgetauscht, es gab feines mitgebrachtes Essen, ein bisschen gesungen wurde auch, Gedichte wurden vorgetragen – und der Kassenbericht sowie der Rechenschaftsbericht der Sprecherin wurden angenommen.
Die nächste Montagsdemo ist am 08. Januar – 18:00 bei der Europa-Galerie.
s. fricker