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Gelungenes Fest 19 Jahre Gelsenkirchener Montagsdemo

Quelle: Montagsdemo am 11. September in Gelsenkirchen (rf-foto)

Zur bunten Feier 19 Jahre Montagsdemonstration in Gelsenkirchen wurden rund 50 Gäste von den Moderatoren, Monika Gärtner-Engel und Thomas Kistermann, begrüßt. Weitere Passanten reihten sich gern ein oder griffen gegen Spende am Kuchenbuffet zu. Alte Freunde und neue Interessierte fanden sich zum Jubiläum zusammen.

Seit 2004 ist die Montagsdemo auf den Straßen der „Stadt der 1000 Feuer“ aktiv. Genau genommen gab es die erste Montagsdemos in Gelsenkirchen, wie Monika Gärtner-Engel betonte, schon früher – gegen den Krieg im Irak und in Jugoslawien. Später wurde sie zu dem, was sie heute ist: das Gewissen der Straße.

Das Fest setzte ein Zeichen der internationalen Solidarität mit einer Spendensammlung für die Betroffenen des schweren Erdbebens in Marokko. Montagsdemonstranten haben direkte Beziehungen zu Gewerkschaftern in Marokko, geknüpft auf der 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz in Thüringen.

Ebenso ist die Bundesweite Montagsdemonstration Mitglied in der frisch gegründen „United Front“, die beschlossen hat: Wenn ein Brennpunkt in der Welt entsteht, informieren wir uns sofort und organisieren die Unterstützung. Das Spendenziel von 500 Euro wurde zur Freude aller voll erreicht. Allein ein Passant steckte im Vorbeigehen 50 Euro in die Spendendose. Massive Kritik erntete, dass der marokkanische König unnötig Zeit verstreichen ließ, bevor er internationale Hilfe anforderte, und schließlich nur Hilfe aus vier anderen Ländern zuließ. Damit ist er mitverantwortlich für die hohe Zahl der Toten in Marokko.

Petra Polz-Wassong ließ auf dieser 767. Montagsdemonstration die 19 Jahre Revue passieren, angefangen von der ersten Aktion „Gelsenkirchen steht auf gegen Sozialkahlschlag“ bis hin zu aktuellen öffentlichen Widerstandsaktionen, wie zum Beispiel gegen die unverschämte Diffamierung von AUF Gelsenkirchen und der Partei Die Linke im Rat der Stadt als „antisemitisch“. Ein bunter Bogen, der die Kraft unserer Bewegung zeigte und was wir erreicht haben. Die Montagsdemo ist ein herzerfrischendes Kontrastprogramm zu vielen öden Talkshows, in denen immer die „gleichen Nasen“ sitzen und von denen keinerlei neuen Impulse ausgehen. Viele überbrachten dem „Geburtstagskind“ herzliche Glückwünsche. Feierlich wurde der Geburtstagskuchen der Montagsdemo angeschnitten, alle durften sich bedienen und spendeten gern für die Erdbebenopfer in Marokko.

Am offenen Mikrofon kamen viele Themen zur Sprache: Anna Bartholomé erinnerte an den 50. Jahrestag des faschistischen Militärputsches in Chile gegen die fortschrittliche Regierung von Salvador Allende. Die Lehre daraus ist, dass es ein fataler Irrtum war zu glauben, man könne mit pazifistischen Illusionen und auf parlamentarischem Weg zum Sozialismus kommen.

Heiß diskutiert wurde die aktuelle Forderung der IG Metall in der Tarifrunde nach Arbeitszeitverkürzung. Kritik hagelte es für die Behauptung des Verhandlungsführer der IG Metall, es habe sich schon lange keiner mehr an dieses Thema rangetraut. Da sollte er sich besser informieren: Die Montagsdemonstration ist auch hier Vorreiter und hat diese Forderung immer wieder verankert!

Christian Link, Sprecher der Bergarbeiterinitiative Kumpel für AUF, berichtete von der 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz. Zwei Delegierte dieser Konferenz, Eugène und Divine aus dem Kongo, wurden als Gäste herzlich begrüßt. Viel Beifall bekam ein südafrikanisches Lied – mehrstimmig und mit internationaler Besetzung vorgetragen.

Celina Jacobs vom REBELL, Gelsenkirchener Initiatorin der Jugendumweltbewegung Fridays for Future (FFF), lud alle zum weltweiten Aktionstag am 15.9.2023 um 17.30 Uhr auf dem Heinrich-König-Platz ein.

Gerd Labatzki, langjähriger Vertrauensleutesprecher und Gewerkschafter, fand zum Abschluss passende Worte: „Wir bleiben weiter auf der Straße, wir haben einen Auftrag für die Jugend und ihre Zukunft, den uns keiner abnehmen wird.“

Anschließend  wurde noch das Tanzbein geschwungen. Alle waren sich einig, dass dieses Fest eine würdige Geburtstagsfeier war. Wir freuen uns schon auf die nächste: Das 20-jährige Jubiläum.

Thomas Kistermann
Martina Reichmann
Pressesprecher

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