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Pressemitteilung zur 510. Saarbrücker Montagsdemo vom 05.06.2023

War’s der Sommer oder doch ein gewachsenes Interesse an der Organisierung des Widerstands, das heute reichlich Teilnehmende, Passantinnen und Passanten auf der Bahnhofstraße versammelte, um die 510. Montagsdemo in Saarbrücken durchzuführen?

Die ausgesprochene Solidarität mit den jungen Leuten von der ‚letzten Generation‘ erntete ringsum Kopfnicken, vor allem, als deren Kriminalisierung verglichen wurde mit der Kaltschnäuzigkeit beim Fracking-Gas-Import und anderen Umwelt-„Sünden“, begangen durch Monopole und Staat.

„Da wird bisher keiner zur Rechenschaft gezogen, der für die ungebremst eingesetzte Umweltkatastrophe verantwortlich ist. Diese Politiker sind anscheinend keine ‚kriminelle Vereinigung‘ ?“, hieß es.

Vielen ging heute im Kopf rum, wie sie in den Sommerwochen ein wenig Freizeit verbringen können, wo alles so teuer ist und an Urlaub nicht zu denken.

Da ließ ein Projekt der Gruppe ‚Saarland für Alle‘, die sich oftmals engagiert am offenen Mikro beteiligt, aufhorchen:

„Wir haben vor, allen Kindern in Saarbrücken, die von Armut betroffen sind, ein Fahrrad zu ermöglichen, egal, ob Migranten oder deutsche Kinder – Kind ist Kind und Kinder brauchen Zukunft. Wir haben hier diese Aufkleber gemacht und schon die Landtagsabgeordneten drauf angesprochen – die könnten ja ein Monatsgehalt jeweils spenden für unsere Aktion…und ja – die Firmenchefs muss man auch abklappern. So können die Kinder wenigstens rausfahren und was unternehmen“, sagte ein Aktivist.

Die Montagsdemo wird diese Hilfsaktion ‚von unten‘ sicherlich unterstützen, wir lassen uns was einfallen.

Das schließt die kritische Anmerkung eines Redners von der MLPD ein, der meinte, wir sollten eine Gesellschaft erringen, in welcher es gar keine armen Kinder mehr gibt, denen die Zukunft wegen Bürgergeld, Kriegen und allem anderen versperrt wird. „Wir müssen auch die verbrieften Errungenschaften des echten Sozialismus mal darlegen, Mann, was da alles verdreht und verschwiegen und gelogen wird, nur weil der Antikommunismus Staatsdoktrin ist. Der Sozialismus wurde seit Jahrzehnten verraten und verkauft wurde in der ehemaligen Sowjetunion, aber er ist die Gesellschaftsordnung der Freiheit für die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung“.

Es gab auch eine Einladung zum Jugendkonzert der Band „Gehörwäsche“ am 09. Juli in Saarbrücken – „Musik mit Perspektive und Optimismus“.

Die Rechtsentwicklung der Regierungen in verschiedenen Ländern wurde heute deutlich angegriffen:

In der Auswertung der Wahlen in der Türkei, wo der Faschist Erdogan es nochmal geschafft hat, ans Ruder zu kommen. Dass zeitgleich kurdische Aktivistinnen und Aktivisten wie jüngst Kenan Ayas auf Ersuchen der BRD aus verschiedenen Ländern an Deutschland ausgeliefert werden, zeige doch, wie eng die beiden Regierungen miteinander seien, wenn es um’s Unterdrücken von Andersdenkenden und von Revolutionären gehe.

Die Montagsdemo forderte die hiesigen Behörden auf, türkische Faschisten und ihre Symbole und Handzeichen in der BRD zu verfolgen und diese Organisationen zu verbieten.

Weitere Themen waren: Übernahme aller Leiharbeiter in die Stammbelegschaften und das Erdbeben in der Türkei.

Als gegen Ende nochmal die Forderung nach Lohnnachschlag und nach einem Inflationszuschlag von 1.000,-€ für Bürgergeldempfänger laut wurde und die nächste Montagsdemo am 03. Juli angekündigt wurde, rief ein Mann, nachdem er eine Münze in unsere Spendendose warf: „Sowas wie hier müsste man wöchentlich machen!“

Wir sehen uns am 03. Juli um 18:00 bei der Europa-Galerie.

S. Fricker

 

 

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