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Stuttgarter Montagsdemo: Wunsch nach Frieden und dass der Mensch im Mittelpunkt steht

„Ich wünsche mir Frieden und dass der Mensch im Mittelpunkt steht“

Bei unser letzten Montagsdemo im Jahr eröffnete die Moderatorin das offene Mikrofon im Stuttgarter Westen mit der Frage: „Was war für sie dieses Jahr am wichtigsten und was wünschen sie sich für 2023?“ Eine Passantin, die eine Weile zugehört hatte, ergriff das Wort: Sie will, dass der Mensch bei der Gesundheitsversorgung im Mittelpunkt steht, nicht der Profit.

Die Beschäftigten sollen auch wertgeschätzt werden und brauchen deutlich höhere Löhne. Sie ist für Frieden, die Aufrüstung bewirkt das Gegenteil. Für uns Aktivisten der Montagsdemo schien der Platz am Molkeareal im Stuttgarter Westen an einem nasskalten Wintertag zunächst nicht geeignet zu sein. Doch im Berufsverkehr kamen von der belebten Haltestelle immer wieder Leute herüber und sprachen mit Demoteilnehmern. Wir stellten uns als Teil der selbstorganisierten bundesweiten Bewegung gegen die Hartz-Gesetze vor. Seit 2004 sind wir auf der Straße: Am ersten des Monats auf dem Schlossplatz und einmal im Monat in den Stadtteilen.

Und der zweite Moderator legte los: In Bürgergeld umbenannt, sind die Gesetze für Niedriglohn und Leiharbeit geblieben. In Sindelfingen in der Montage von Luxusautos beim Daimler arbeiten 1200 Leiharbeiter. In der Produktion überwanden Leiharbeiter und Stammbeschäftigte die Angst vor Repressionen und kämpften gemeinsam. Die Firma wollte das Band schneller machen. Die Arbeiter sollten die Fäuste benutzen, statt Gummihämmer beim montieren von Zierleisten. Das geht auch in die Knochen. „Wir arbeiten erst weiter, wenn es die Hämmer wieder gibt.“ Das konnte gleich geklärt werden und die Verträge der Leiharbeiter wurden verlängert. Doch der Kampf um unbefristete Verträge und die Abschaffung der Hartz-Gesetze stehen noch aus.

Weitere kurze Beiträge der Aktivisten machten Mut. So Mieter von Venovia, die gemeinsam eine Mieterhöhung verweigern; kämpferische Frauen, welche weltweit verbunden sind und nach der Weltfrauenkonferenz ihre Gastfrau aus Peru im Kampf gegen den Militärputsch unterstützen; zum sofortigen Abschalten des maroden Atomkraftwerks in Neckarwestheim; Solidarität mit den Klimaaktivisten gegen ihre Kriminalisierung, aber auch kritische Worte, dass im Umweltschutz der Kampf der Arbeiter um Arbeitsplätze und Umweltschutz breit die Menschen einbeziehen muss. Einzelaktionen führen hier nicht zu einer erfolgreichen Bewegung.

Der Sprecher der MLPD griff den Beitrag der Passantin auf. Ja, der Mensch im Mittelpunkt und nicht der Profit, das wollen wir und das ist für mich der Sozialismus. Dazu brauchen wir auch Durchblick. Am Büchertisch gibt es ein Buch zur Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus, damit wir in Kriegszeiten klare Kante gegen alle Imperialisten zeigen und uns nicht auf eine Seite schlagen. Positionieren Sie sich für die neue Friedensbewegung, tragen Sie sich in die Listen ein und kommen Sie zu unserer Silvesterfeier. Da hat sie leider schon eine private Feier geplant. Die singende Moderatorin stimmte mutig am Anfang zum gemeinsamen Singen „Keiner schiebt uns weg“ an und beendet mit dem Partisanenlied „Bella Ciao“.

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