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Montagsdemonstration Protest ist links – Intensive Auseinandersetzungen in der Eisenacher Fußgängerzone

Seit mehreren Wochen ist die Hauptauseinandersetzung bei unserer zurzeit 14-tägigen Montagsdemo die, welchen Weg der Protest gegen die Regierung nehmen muss. Die Politisierung der Bevölkerung nimmt zu, diesen Montag hörten teilweise 25 Leute gleichzeitig zu. Viele blieben kurz stehen; viele wollten auch wissen, welche Richtung hier vertreten wird. Aktivisten der MLPD verteilten breit das Flugblatt der Landesleitung Thüringen „Auf die Straße gegen Preisexplosion und imperialistischen Krieg! Protest ist links!“ Das kam genau richtig, denn damit klärten sich gleich die Fronten.

Eine Frau sagte z. B.: „Ach zum Glück seid ihr nicht die Rechten.“ Es sind aber auch mehrere ablehnend, oft wenn sie auf dem Weg zum „Montagsspaziergang“ am Bahnhof sind, darunter einige offen als Faschisten erkennbar.

Am offenen Mikrophon wurde deutlich gemacht, dass die AfD demagogisch Forderungen der Massen aufgreift, um sie in eine sozialchauvinistische Richtung zu lenken. Wer unterstützt denn den Kampf der Arbeiter für höhere Löhne und für Lohnnachschlag? Wer kämpft gegen Aufrüstung und Militarisierung? Die AfD bestimmt nicht!

Einzelne Passanten vertreten auch, am Bahnhof würden keine Rechten mitlaufen. „Passend“ dazu kam gegen Ende unserer Aktion der Eisenacher NPD-Chef Patrick Wieschke mit mehreren Fahnen und Transparenten unter den Armen vorbei, den wir mit lauten „Nazis-raus“-Rufen verabschiedeten.

Das allein reicht aber nicht: Diese Leute behaupten, dass sie gar keine Faschisten seien, sondern die Linken die eigentlichen Faschisten wären. Sie wären ja offen für alle, die bei den „Spaziergängen“ – wohlgemerkt unter ihrer Führung – mitlaufen. Nur die Eisenacher Montagsdemo ist ja so intolerant, dass sie keine Faschisten sprechen lässt. Und das ist genau richtig so, denn nur mit klaren Prinzipien ist man „immun“ gegen diese „Querfront“!

Diesen Montag endete der rechte „Montagsspaziergang“ wieder auf dem Markt bei einer AfD-Kundgebung. An dieser nahmen laut Thüringer Allgemeine aber nur ca. ein Drittel der 1000 Teilnehmer des „Spaziergangs“ teil, weil sich viele nicht von der AfD vereinnahmen lassen wollen. Dabei ist die Führung des Aufmarsches durch Faschisten eindeutig – mehrere Transparente und Fahnen mit der Aufschrift „Heimat“, die der NPD zuzuordnen sind, Fahnen von „Freies Thüringen“, AfD-Leute usw. bilden die Spitze des Aufmarschs.

In dieser polarisierten Auseinandersetzung wird die Frage der Perspektive besonders wichtig. „In der DDR hat der Kommunismus ja auch nicht funktioniert, das war ja nur ein Staatskapitalismus“, meinte ein Kollege. Weil der Sozialismus verraten wurde, wurde er zum bürokratischen Kapitalismus – nicht weil er nicht funktioniert hat. „Ist die MLPD nicht verboten?“, meinte ein Passant bei der Montagsdemo. Natürlich nicht – aber offenbar wird viel antikommunistischer Dreck über sie verbreitet. Wenn das jetzt offen zur Sprache kommt, können wir es austragen!

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