Mindestens doppelt so viele Leute wie in den vergangenen Monaten beteiligten sich am 22. August an der Extra-Montagsdemo gegen die Gasumlage: Alles in allem etwa 50 Menschen waren da; manche folgten unserem Aufruf, andere schlossen sich spontan an.
Die meisten blieben die ganze Zeit über dabei. Man spürte ein gewisses Aufatmen bei Umstehenden, dass sich die Montagsdemo klar gegen rechts abgrenzt – und ‚grad zelääds‘ (Saarländisch-Platt für: „Jetzt erst recht“) für ihre berechtigten Forderungen auf die Straße geht. Es gab eine Fülle an lebendigen und auch tiefgehenden Redebeiträgen wie lange nicht. Unmöglich, sie alle einzeln zu würdigen. Danke an alle!
Da passte es gerade gut, dass dies zufällig unsere „500.“ war, die eigentlich erst für den 05. September gedacht und geplant war. Ein würdiges Jubiläum.
Es brodelt ganz schön in der Bevölkerung wegen der Angriffe auf die Masse der Menschen. Geschildert wurde die Lage von Rentnerinnen und Rentnern: „Ich habe eine kleine Rente und ein Haus, der Mieter ist krank, dem drehe ich doch nicht die Heizung runter…!“ Die Lage von Arbeitern wurde thematisiert: „ich kann teilnehmen, weil ich Frühschicht habe. Wir haben in den letzten Tagen viel diskutiert. Die Regierung beschäftigt uns wohl ständig mit dem Nachrechnen ihrer „Einfälle“, damit wir nicht auf andere Gedanken kommen. Aber die sogenannte Kompensierung der Gasumlage durch die Senkung der Mehrwertsteuer von denen ist doch lächerlich. Sie kommt ja noch obendrauf auf den Gaspreis, den wir noch nicht mal kennen. Sollen wir jetzt vielleicht Überstunden machen? Ne.“ „Ich habe auch Frühschicht und ich bin heute da, weil ich nicht nur für Strom und Heizung schaffen gehen will, sondern weil ich auch noch was essen muss“.