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Saarbrücker Montagsdemo: Korrektur der falschen Zahl zum Anteil Ukraine am weltweiten Weizenbedarf

Korrektur der falschen Zahl zum Anteil der Ukraine am weltweiten Weizenbedarf aus der Pressemeldung vom 13.06.2022

Liebe Montagsdemonstrierer*innen

Ein aufmerksamer Leser der letzten Pressemeldung meldete sich postwendend mit dem Hinweis:

„Der Anteil der Weizenproduktion der Ukraine am Weltmarkt liegt laut Bundesministerium bei 11, 5%“.

Dagegen hatte ich den Redner, auf den sich der Hinweis bezieht, wie folgt gehört und in der Pressemeldung berichtet:

„„…die Ukraine liefert weniger als 3% des weltweiten Weizenbedarfs – und nun soll der Krieg die Ursache sein für den dramatischen Hunger in vielen Ländern und wir sollen stillhalten?!“, meinte ein Redner.“

Der Leser hat recht – das stimmt so nicht, wie es in der Pressemeldung steht!Das ist nicht der Stil der Montagsdemo und widerspricht unseren Prinzipien der kritischen und selbstkritischen Auseinandersetzung mit den Auffassungen und Denkweisen untereinander – und mit den Fakten.

Allerdings ist dieser Fehler schneller eingeräumt als korrigiert. Die Zahlen sind unterschiedlich, die ich nun dazu gefunden habe.

Jedenfalls: Die Ukraine liegt mit 22 bis 24 Millionen Tonnen Exportweizen unter den ersten zehn Exporteuren der Welt, dabei etwa im letzten Viertel.

Laut www.raiffeisen.de beträgt der Anteil der Ukraine an der Welt-Weizenproduktion 4,2%, der Anteil an den Exporten von Weizen 9,8%. Etwa ein Drittel ihrer Produktion geht in den Export.

Die BRD wiederum bezieht nur knapp 2% ihrer Weizenimporte aus der Ukraine.

Worum es in dem Redebeitrag grundsätzlich ging, war die Kritik an der gängigen Behauptung, der Krieg in der Ukraine sei die Ursache für die drastische Verteuerung von Weizen überall auf der Welt.

Dazu habe ich bei www.rf-news.de/2022/kw24/getreieblockade-in-der-ukraine-was-tun einen interessanten Artikel gefunden, darin heißt es:

„…Russland blockiert seit Kriegsbeginn die Häfen der Ukraine und damit sämtliche Exporte des Landes, die größtenteils über die Seehäfen erfolgt. Zugleich hat die Ukraine Seehäfen wie Odessa vermint, um direkte Angriffe von Seeseite aus zu unterbinden. Da die Ukraine mit rund 20 bis 25 Millionen Tonnen ein großer und wichtiger Getreideexporteur ist, droht mit dem Ausfall dieser Lieferungen eine Verschärfung der bereits jetzt schon bestehenden Hungerkatastrophe. Länder in Afrika, Indonesien oder Bangladesch waren bisher große Abnehmer von ukrainischem Weizen…….Die Hungerkatastrophe droht auch nicht deshalb, weil die 23 Millionen Tonnen Getreide der Ukraine als Menge fehlen, sondern weil der Getreidepreis durch Spekulation auf das Doppelte hochgetrieben wurde. Dazu kommen ausfallende Ernten in vielen Ländern durch die wachsende Trockenheit. Es wird mit 150 Millionen zusätzlichen Hungernden gerechnet!

Eine Versorgung der Hungernden der Welt wäre allein von der vorhandenen Menge, die in Lagern liegen, problemlos möglich. Allein bei Weizen betragen die Lagerbestände weltweit über 800 Millionen Tonnen! Die Ursachen für den Hunger liegen im Kapitalismus / Imperialismus, bzw. in der Ausbeutung und Preistreiberei der internationalen Agrar- und Handelskonzerne, wie auch in der fortschreitenden Umweltzerstörung!

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