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Korrespondenz von der Montagsdemo in Essen am 14.3.22

Etwa 50 Menschen kamen zur Essener Montagsaktion am 14.2. Parallel hatte ein Bündnis von städtischen, religiösen und karitativen Gruppen zusammen mit dem DGB und “Essen stellt sich quer” zu einer Mahnwache für den Frieden aufgerufen. Hier kamen ca. 800 Teilnehmer. Während der Aufruf zur Mahnwache sich jedes kritischen Worts an der massiven Aufrüstung der Bundesregierung und der EU enthielt, führten wir eine kritische, bewegende und tiefgehende Diskussion. Zu Beginn sprach eine ukrainische Frau, die mit ihrer Familie nach Deutschland fliehen konnte. Sie forderte die Sperrung des ukrainischen Luftraums durch die NATO gegen die russischen Luftangriffe, “den Rest kriegen unsere Kämpfer selber hin.” Sie kämpfte mit den Tränen und bedankte sich für die gute Aufnahme. Nach einer Schweigeminute betonten viele Beiträge die Forderung nach Stop der russischen Bombardements und Rückzug der Truppen. Sie argumentierten aber gegen die direkte Kriegsführung der NATO, weil das Öl in das Feuer eines 3. Weltkriegs gießen würde.

Der Aufruf des Internationalistischen Bündnis zum Aufbau einer neuen Friedensbewegung gegen alle imperialistischen Mächte wurde vorgestellt. Mehrere Gewerkschafter wandten sich gegen die Klassenzusammenarbeit ihrer Vorstände mit den Unternehmerverbänden. Ein Kollege berichtete, dass die offizielle Schweigeminute für die Opfer des Krieges, zu der Gesamtmetall und IG-Metall-Führung aufgerufen hatten, von der Werksleitung unterbunden wurde, damit russische Aufträge nicht gefährdet würden. Soweit geht die Solidarität dann doch nicht! Auch OB Kufen (CDU), der bei der Friedensmahnwache sprach, wurde kritisiert, weil er seit Jahren den Protest gegen die NATO-Strategie-Tagungen in Essen unterdrückt. Genau hier werden solche Kriege geplant, unter Einbeziehung atomarer Optionen.

Einige der weiteren Themen waren die rassistische Selektion der Flüchtenden aus der Ukraine und der Kampf von deutschen und ukrainischen Neonazis an der Seite der Selenskyi-Regierung. Eine kleine, aber kämpferische Demo zog durch die Innenstadt. Hunderte Menschen wurden erreicht. Viele waren auf dem Weg von oder zur Mahnwache, nahmen ein Flugblatt mit und hörten eine Weile zu.

Nach unserer Aktion gingen einige noch zur Mahnwache, um mit den Leuten dort zu diskutieren. Sie stießen auf große Offenheit und Interesse, gerade unter Jugendlichen. Um mehr Leute zu besuchen, die komplizierten Fragen zu diskutieren und sie für die aktive Beteiligung am Widerstand gegen den Krieg zu gewinnen, wurde beschlossen, die nächsten Montagsaktion erst in 14 Tagen zu machen.

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