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Kein Waffenstillstand in der Ukraine

Kinderstimmen auf der Montagsdemo: Wir haben Angst vor einem Weltkrieg

Angst eines Kindes vor einem Weltkrieg Foto privat: Ulrich Achenbach Bochum

Ebenso wie in der vergangenen Woche war die Bochumer Montagskundgebung gut besucht.

Nach dem Singen der Eingangshymne meldeten sich spontan Schülerinnen zu Wort: „Alle reden nur vom Krieg in der Ukraine und Putin. Aber auch die USA machte Krieg wie in Jugoslawien, im Irak oder in Afghanistan. Überall mussten viele unschuldige Menschen sterben, darunter waren zahlreiche Kinder. Wir wollen Frieden in der ganzen Welt haben. Wir haben Angst davor, dass Russland auch uns angreift – dann kommt es zum Weltkrieg!“ Eine zweite Schülerin ergänzte: „Daran ist auch Deutschland mit schuld, weil es Waffen in die Ukraine liefert!“

Ein Redner erklärte: „An dieser brandgefährlichen Situation hat der Westen, vor allem die USA, durch Ausweitung der NATO auf ehemalige Staaten des Ostblocks wie z.B. Polen, Rumänien, Bulgarien oder die baltischen Staaten, aktiv mitgewirkt. Weder die USA noch die NATO stehen für Frieden, sondern sind ein Teil der imperialistischen Mächte, die um die Weltherrschaft ringen.

Wie die jungen Leute richtig erwähnten, gab es zahlreiche Kriege, die vor allem durch die USA angezettelt und auch durch die NATO unterstützt wurden, z.B. der Einsatz in Afghanistan. Viele reaktionäre Staatssysteme sind erst durch die Kriegstreiberei der USA entstanden wie z.B. die damalige Diktatur in Griechenland durch Papadopolus. In Lateinamerika werden bis auf den heutigen Tag reaktionäre Regime von den USA unterstützt wie z.B. Bolsonaro in Brasilien.

Viele meinen, die Ukraine muss sich gegen die russischen Aggressoren wehren können. Das ist vollkommen richtig, aber dann müssten sich die Unterdrückten in diesem Staat mit Waffen wehren und nicht die Armee. Das jetzige Regime in der Ukraine ist ebenso reaktionär wie das russische. Viele Menschen fliehen bereits vor dem Krieg. Selbst hier spaltet die ukrainische Regierung: Flüchtlinge anderer Staatsangehörigkeit sind nachrangig, ihre Ausreise wird verzögert. Im Übrigen dürfen Ukrainer zwischen 18 und 60 Jahren nicht das Land verlassen, weil sie es verteidigen sollen. Die Bevölkerung oder das Regime?

Obwohl dieser Staat reich an Rohstoffen ist und auch gute Bedingungen (fruchtbare Böden) für die Landwirtschaft hat, ist ein Großteil der Bevölkerung verarmt. Diese Leute wissen oft nicht, wie sie sich ernähren sollen. Daher müssen sich alle Unterdrückten und Ausgebeuteten der Welt zusammenschließen, um gegen jede imperialistische Aggression zu kämpfen – egal von welcher Seite! Unsere Solidarität geht an alle Widerstandskämpfer gegen den Krieg in der Ukraine – sowohl der ukrainischen als auch der russischen Bevölkerung!“

Ein anderer Redner ergänzte: „Die russischen Soldaten wussten von ihrem Auftrag, in die Ukraine einzumarschieren, bis zum Schluss nichts. Das Regime Putins hat sie mit voller Absicht im Ungewissen gelassen. Mehrere russische Soldaten wehrten sich auch gegen diesen Terror: Sie manipulierten die Waffen, so dass diese funktionslos wurden! Hut ab vor diesen Menschen! Obwohl Putin Gegner des Krieges in faschistischer Manier verhaftet und Demonstrationen gegen seine Kriegshandlungen unter Androhung von schweren Strafen verbietet, versammeln sich immer noch tausende Menschen, um gegen die Terrorpolitik des russischen Präsidenten zu protestieren. Auch die von Putin  vorgeschlagenen „Korridore“ für die Versorgung und Flucht der Not leidenden Menschen in verschiedenen Städten der Ukraine sind reine Täuschung. Sie führen nämlich alle in Richtung Russlands oder Belarus mit dem Diktator Lukaschenko! Welcher Ukrainer will dorthin? Abgesehen davon, dass trotz der ‚Waffenstillstandsgespräche in Belarus‘ die Waffen nicht schweigen!“

In einer weiteren Wortmeldung hieß es: „Die Bundesrepublik hat Möglichkeiten, auf die Kriegstreiberei der Imperialisten zu reagieren. Sie sollte aus der NATO austreten!“

Eine Rednerin vom Jugendverband Rebell äußerte sich: „Was soll unsere Zukunft sein? Erst kämpften wir gegen Corona (die Pandemie ist immer noch nicht überwunden), dann kommt ein Krieg in Europa? Wir wenden uns gegen jede Art von Imperialismus und rufen alle unterdrückten Menschen dieser Erde auf, sich zusammenzuschließen und gemeinsam gegen den Terror der imperialistischen Staaten zu kämpfen! Wir unterstützen die Bochumer Montagsdemo!“

Eine Widerstandsaktion von ukrainischen Bergleuten wurde von einem Mitglied der Umweltgewerkschaft berichtet: „Wir kämpfen gegen unsere Feinde und suchen dabei auch die Solidarität der Bergleute in Russland. Wir informieren euch, solange es noch möglich ist.“

Nach einem Intermezzo mit dem Solidaritätslied berichtete ein Mitarbeiter der Opel-Warehousing von seiner fristlosen Entlassung. Dieser kämpfende Kollege C. hat bereits mehrmals gegen Abmahungen und Kündigungsversuche von Opel vor den Arbeitsgerichten gewonnen. Er wird gegen die unbegründete aus der Luft gegriffene Kündigung selbstverständlich juristisch vorgehen. Die Montagsdemonstranten beschlossen einstimmig eine Solidaritätserklärung für C.

In weiteren Redebeiträgen wurde die jetzige Hilfsbereitschaft von Großteilen der deutschen Bevölkerung für Flüchtlinge aus der Ukraine begrüßt. Auch die Montagsdemo sammelte für diese Menschen. Es kamen insgesamt ca. 50,00 Euro zusammen, die an die internationale Organisation „Solidarität International e.V“ überwiesen werden.

Eine Stahlarbeiterin warb für die Teilnahme an einer Kundgebung zum Weltfrauentag am 8.3.. Diese Kundgebung wird morgen ab 17.00 Uhr in Bochum-Langendreer, Alte Bahnhofstr (Höhe am Stern) stattfinden. „Auch Frauen spielen im Zusammenhang mit Kriegshandlungen eine große Rolle ebenso wie ihre Rechte“ meinte sie.

Die nächste Montagsdemo findet am kommenden Montag, 14.03.22, wie üblich am Husemannsplatz statt. Mit der Abschlusshymne endete die Kundgebung.

Ulrich Achenbach
Moderator

 

 

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