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 737. Montagsdemonstration in Gelsenkirchen in Buer am 11.10.21

Die 737. Montagsdemonstration fand diesmal nicht in der City, sondern bewusst in Buer auf der Hochstrasse statt. Sie stand mit vielen Beiträge am Offenen Mikrofon im Zeichen der Solidarität mit den Uniper Kollegen. Die Montagsdemo ermutigt die Kollegen, sich nicht spalten zu lassen und den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz aufzunehmen. Etliche Belegschaften – von Wellpappe, Küppersbusch, Vaillant, Geldbach u.a.mehr – kennen die Beschwichtigungen und Sätze vom angeblichen „sozialverträglichen“ Abbau von Arbeitsplätzen. Die Vernichtung von Arbeitsplätzen fordert unseren Widerstand heraus und keine faulen Kompromisse. Jetzt ist die Zeit, kämpferische Aktivitäten zu entwickeln und zu diesem geplanten Arbeitsplatzabbau die rote Karte zu zeigen. Gelsenkirchen muss aufstehen und kämpfen, denn jeder verschwundene Arbeits- und Ausbildungsplatz fehlt der Zukunft der Jugend.

Diskutiert wurde die Frage: Warum bietet Uniper nicht sofort Ersatzarbeitsplätze an für so qualifizierte Kollegen und entsprechende Ausbildungsplätze? 770 Millionen Euro Profit im letzten Jahr wären hier gut eingesetzt, eben für eine Perspektive für die Jugend . Auf die Kohleverstromung und die CO2-Belastung der letzten Jahre durch Uniper allein in Gelsenkirchen mit 10 Millionen Tonnen pro Jahr wiesen mehrere Beiträge hin. Hier wird zudem Kohle aus zig Ländern verstromt, was sowohl die Ausbeutung dort erhöht, die Umweltzerstörung und einen wertvollen Grundstoff vernichtet, statt ihn sinnvoll im Sinne des ressourcenschonenden Umweltschutzes einzusetzen. Die Umweltgewerkschaft lud alle Teilnehmer zur Teilnahme am Umweltprotesttag am 6.11.2021 vor dem Dattelner Kohlekraftwerk ein.

Einstimmig verabschiedeten die Teilnehmer eine Solidaritätsadresse an die Uniper Kollegen. (siehe unten)

Weiteres brennendes Thema war die gemeinsame Solidarität mit einem jungen Mann vom Jugendverband REBELL, der in Buer auf der Hochstrasse von einer Gruppe reaktionärer libanesischer Jugendlicher zusammen geschlagen wurde. Die Denkweise, die hinter so einem Vorfall steckt, Menschen wie Dreck zu behandeln, wurde von allen verurteilt. Das muss aufgeklärt und die Täter bestraft werden. Als wichtig betonten Teilnehmer in Redebeiträgen, dass gegen die Verrohung in der Gesellschaft echte Perspektiven nötig sind wie z.B. ausreichend qualifizierte Ausbildungen für alle Jugendlichen zu schaffen, statt das Rentenalter auf 70 Jahre anzuheben. Viel Zustimmung erfuhr das mutigen Eingreifen von Passanten während dieser Attacke, die dem Jugendlichen sofort zur Hilfe kamen. Nicht weggucken und tatenlos zusehen, sondern eingreifen!

Das Lied am Ende der 737. Montagsdemo „Keiner schiebt uns weg“ passte genau in diese aktuellen Herausforderungen.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Kistermann und Martina Reichmann

Bürgerbewegung Montagsdemonstration Gelsenkirchen

Solidaritätserklärung der Gelsenkirchener Montagsdemonstration vom 11.10.2021 zum angekündigten Arbeitsplatzabbau bei Uniper

„Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

der Uniper-Konzern hat Anfang Oktober die Vernichtung von 1200 Arbeitsplätzen bekanntgegeben, allein davon 600 in Gelsenkirchen.
Das ist ein riesengroßer Affront und wir haben dies zum Anlass genommen, unsere heutige Montagsdemonstration in Buer durchzuführen.

Begründet wird der Arbeitsplatzabbau scheinheilig mit dem Umweltschutz, und dass Uniper die „Neuausrichtung auf saubere Energien so zügig wir möglich vollziehen“ will.

Tatsächlich sind die angekündigten Entlassungen Bestandteil einer Ausbeutungs- und Rationalisierungsoffensive auf dem Rücken der Beschäftigten zur Steigerung der Konzern-Profite.
Auch das Uniper-Kraftwerk Scholven C hat den Zuschlag in einer Ausschreibung der Bundesnetzagentur erhalten: Das heißt, dass Uniper für die vorzeitige Stilllegung des Kohlekraftwerkes in Scholven mit insgesamt 345 Megatonnen ab Oktober 2022 etwa 53,5 Millionen Euro erhält. Von unseren Steuergeldern!
Wohl gemerkt – für das schmutzigste Kohlekraftwerk Deutschlands – laut einer Untersuchung von Greenpeace aus dem Jahre 2013.

600 hochqualifizierte Arbeitskräfte sollen vernichtet werden. Diese Entlassungspläne müssen vom Tisch! Für die Umstellung der Energiegewinnung auf erneuerbare Energien müssen diese Arbeits- und auch Ausbildungsplätze erhalten bleiben und die Beschäftigten qualifiziert und weiter gebildet werden.

Liebe Kollegen, wenn Ihr Euch dazu entscheidet, den Kampf um Eure Arbeitsplätze aufzunehmen, ist Euch unsere volle Solidarität sicher!

Nur wer kämpft, kann gewinnen, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Mit solidarischen Grüßen

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 737. Montagsdemonstration in Gelsenkirchen-Buer“

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