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Nicht nur reden – auch anpacken! Die fortschreitende Klimakatastrophe muß jetzt bekämpft werden!

Bei ihrem Besuch der Katastrophengebiete sprachen die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, von Verwüstungen, die kaum beschreibbar sind. Diese Politiker sagten – wie üblich in ähnlichen Katastrophenfällen – schnelle und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen zu. „Wir halten zusammen“ – unter dieser Losung wenden sich auch Medien, Organisationen sowie Unternehmen an die Bevölkerung und rufen letztere zu Spenden auf. Spenden und damit schnelle Hilfe für die Betroffenen sind in der aktuellen Situation ja völlig okay. Doch wer sind „wir“? Sind nicht gerade Energiekonzerne, „abfallintensive“ Industrien, die Bundesregierung sowie die Landesregierungen für weitere Umweltzerstörung unmittelbar verantwortlich? Wir“ haben auch nicht viel zu spät die bekannten Flutwarnungen an die Bevölkerung herausgegeben. „Wir“ sind eben nicht oben und unten gleich, sondern „die einen“ profitieren, auch von der Umweltkatastrophe, „die anderen“ hingegen, und das sind „wir da unten“, sind von den Folgen dieser Politik unmittelbar betroffen.

 Über die Hauptursachen der bereits fortschreitenden Klimakatastrophe verloren Politiker beim Besuch der Katastrophengebiete kein Wort. Für den Profit internationaler Konzerne werden etwa Regenwälder in großem Stil weiter abgeholzt, Bodenschätze nicht im Einklang mit der Natur wie zum Beispiel durch Fracking gefördert, Meere vermüllt … .  Zurecht sind insbesondere die Betroffenen in den deutschen Hochwassergebieten über unzureichenden Katastrophenschutz und die verspätete Warnung vor den akuten Unwettern empört! Bürgerliche Politiker beruhigen aktuell. Zugleich hat sich kürzlich der Ministerpräsident von NRW, Laschet, in den Medien geäußert, dass die Politik wegen des Naturereignisses nicht geändert werden soll. Im Klartext: Weiterhin Politik im Interesse der Energiekonzerne (erteilte Genehmigung für das Steinkohlekraftwerk Datteln, die Kohle stammt aus dem nicht europäischen Ausland und wird teilweise sogar mit Kinderarbeit gefördert = Blutkohle), Ausdehnung des Braunkohletagesbaus und Abwälzung der Umweltprobleme durch Einführung der CO2-Steuer auf die Massen sowie Einräumung von Verschmutzungsrechten der Energiekonzerne gegen Geldzahlungen.

Rührende Worte helfen nicht den hunderten Menschen, die zu Tode gekommen oder immer noch verschollen sind. Oder den tausenden, die durch die Hochwasserkatastrophe ihr gesamtes Gut verloren haben und oft nur noch die Kleidung besitzen, die sie am Leib haben! Tatkräftige Hilfe bei den Aufräumungsarbeiten ist sofort nötig.

Wenn Politiker tatsächlich buchstäblich schnelle Hilfe versprochen haben: Warum sind dann nicht Freiwillige der Abgeordneten von Bundestag, Bundesregierung und allen Landtags- und Landesregierungen, zumindest von den betroffenen Bundesländern Rheinland-Pfalz und NRW zu einem Arbeitseinsatz in die betroffenen Orte gefahren und haben dort die freiwilligen Helfer unterstützt? Warum griffen diese Politiker wie unzählige andere freiwillige Helfer nicht auch mal zur Schippe, räumten Keller oder Wohnungen aus oder leisteten andere Hilfe wie z. B. die Versorgung mit Lebensmitteln für die Betroffenen?

In Bochum gab es ein positives Beispiel: Ein Bundestagsabgeordneter der SPD zog Gummistiefel an und packte tatkräftig bei der Beseitigung von Hochwasserschäden im besonders betroffenen Bochumer Stadtteil Dahlhausen mit an.

 Für viele Montagsdemonstranten und Mitglieder des Internationalistischen Bündnisses war dies selbstverständlich. Sie halfen bei Aufräumarbeiten sowohl in Hagen als auch im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler und unterstützten die zahlreichen Helfer vor Ort.

 Wie geht es jetzt weiter? Die Soforthilfen vom Bund und dem Land NRW von je 200 Millionen Euro sind nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Die Soforthilfe für Privatpersonen (max. 3500,00 Euro) deckt vielleicht die Kosten für neue Kleidung und den Lebensunterhalt für eine begrenzte Zeit, aber auf keinen Fall die Anschaffung neuer Einrichtungsgegenstände für einen kompletten Hausstand! Zudem haben viele Betroffene ihren Arbeitsplatz oder Selbständige ihren Betrieb verloren. Ihnen bleibt nur der Gang zu Arbeitsagentur und Jobcenter, was erfahrungsgemäß mit viel Bürokratie verbunden ist!

Unbürokratische Auszahlung ohne Antragstellung! Einrichtung von mobilen Anlaufstellen! Die Adresse der Betroffen reicht, um möglichen Missbrauch der Hilfsgelder vorzubeugen. Die in die Millionen gehenden Spenden, die durch Caritas, WDR, WAZ etc. gesammelt wurden, müssen an die Vertreter und die Selbstorganisation der Bevölkerung vor Ort für den Wiederaufbau verwendet werden.

Die jetzige Hochwasserkatastrophe ist kein Einzelfall! Auch in China sind mehrere Regionen durch Hochwasser betroffen und Menschenleben sind zu beklagen, in Teilen der USA herrscht dagegen eine Hitzewelle, die zu Versorgungsengpässen und vielen Hitzetoten führt. Das sind die Erscheinungen des Übergangs in die globale Klimakatastrophe.

Die Bundesweite Montagsdemo ruft daher die örtlichen Montagsdemos dazu auf, zusammen mit der Umweltgewerkschaft gegen die Ursachen der Umweltzerstörung zu protestieren! Macht das zu eurem Thema!

Für die Koordinierungsgruppe der Bundesweiten Montagsdemo
Siggi, Uwe, Ulrich

 

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