Solidarität mit Alassa Mfouapon dringend stärken – jetzt erst recht!
„Wir sind empört über die Verschärfung des Asylrechts und die konkrete Anwendung, was Alassa Mfouapon betrifft, “ so Martina Reichmann, Pressesprecherin der Montagsdemo am 21.1.2019 zu den aktuellen Ereignissen. „Zu dem rechtmäßig gestellten Asylfolgeantrag verweigert das Amt die Bearbeitung. Wir protestieren in aller Entschiedenheit, ihm droht eine erneute Abschiebung! Was im Geiste Seehofers hier an den Tag gelegt wird, darf nicht durchkommen. Die demokratische Öffentlichkeit ist gefordert, sich zu informieren und positionieren, aller üblen unwahren Hetze entgegen zu treten und Solidarität zu praktizieren. Gerade die Geschichte des Ruhrgebietes ist eine Geschichte der Migration. Wir haben allen Grund, ungeachtet der Nationalität auf antifaschistischer Grundlage zusammen zu stehen, für Frieden, Freiheit, für die Schaffung von Arbeitsplätzen, gegen die Spaltung durch die reaktionäre Asylrecht, durch rassistische und faschistische Umtriebe. Kein Wasser auf die Mühlen der AfD!“
Die Teilnehmer*Innen erklärten auf der 701. Montagsdemo ihre volle Solidarität mit Alassa Mfouapon, mit dem Freundeskreises Alasssa, dem Rechtsanwalt Roland Meister.
„Wir wenden uns entschieden und empört gegen die Attacke der BILD-Zeitung, die eine unvorstellbare Hetze in den Medien und in der Öffentlichkeit losgetreten hat. Wir verurteilen die rassistische Attacken auf die Sprecherin des Freundeskreises Alassa, Adelheid Gruber, die wir als Freundin schätzen und als mutige Kämpferin für die Rechte von Geflüchteten kennen.
So sehr wir diese feigen rassistischen Angriffe verurteilen, so sehr sehen wir auch, wie eine immer größere Welle der Solidarität sich entwickelt. Das lässt keinen Zweifel daran, dass wir für unsere demokratischen Rechte und Freiheiten Schulter an Schulter stehen. Die internationale Solidarität wird sich nicht aufhalten und einschränken lassen!
Alassa Mfouapon musste mit seiner Familie aus Kamarun fliehen, seine Frau wurde als Christin verfolgt. Auf der Flucht wurde er von ihr getrennt, ihr gemeinsamer Sohn ertrank im Meer. Alassa M. beantragte Asyl in Deutschland, wurde bei einem brutalen Einsatz in der Landeserstaufnahmestelle Ellwangen nach Italien abgeschoben. Man muss wissen, dass er trotz des erlebten Leids sich engagierte und mit anderen Flüchtlingen eine Demonstration organisiserte „Wir sind Flüchtlinge, keine Kriminellen“.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland für einen erneuten Asylantrag, was sein legales Recht ist, wird er auf diese Art und Weise einer Hetzkampagne ausgesetzt. Und das zu einer Zeit, in der fast täglich der Fachkräftemangel mit Tränen begossen wird und ausgebildete Menschen aus dem Ausland angeworben werden soll. Statt einem Willkommen und Nutzen seiner vielen Potentiale bereitet man Alassa Mfouapon eine diffamierende Kampagne gegen ihn.
Das zeigt sehr deutlich, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Wir als Montagsdemo Gelsenkirchen bestärken: Weder das Recht auf Menschenwürde noch auf freie Meinungsäußerung und politische Aktivität darf beschnitten werden. Dafür werden wir uns mit stark machen.
Beschlossen auf der 701. Montagsdemonstration am 14.1.2019 in Gelsenkirchen„
Thomas Kistermann und Martina Reichmann, Pressesprecher