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Mitteilung zur 445. Saarbrücker Montagsdemo gegen die Hartz-Gesetze am 05.03.2018

Eine kleine Gruppe Menschen machte sich auch heute auf den Weg, um der neuen, noch weiter nach rechts gerückten „Frauenregierung“ A. Merkel paroli zu bieten samt Kriegsministerin, Glyphosatministerin, Klimakatastrophenministerin und wie sie alle heißen.

Als aber eine junge Frau sich am offenen Mikro zu Wort meldete, blieben plötzlich ganz viele Menschen stehen – und die meisten gingen auch die ganze Zeit über nicht mehr weg. Wir hörten eine sehr bewegende Rede. Es war eine Stimme der Frauen der Welt, die sich gegen Krieg, den Zwang zur Flucht, und gegen die Kriegstreiber wie Erdogan richten. Es war eine junge Stimme voller Lebenserfahrung, jenseits vom blumigen Politikersprech.

Ich komme aus Syrien, bin mit meiner Familie übers Meer geflüchtet, ein Teil von uns ist lebendig angekommen und ich habe eine Chance bekommen hier, mache eine Ausbildung. Jedoch ich denke, das Leben ist irgendwie nicht fair. Meine Leute sind noch immer in diesem Kriegsgebiet. Dieser Erdogan ist in Afrin einmarschiert unter dem Vorwand der Terroristenbekämpfung. Er lässt dort morden und bringt Zerstörung.

Aber sind Kinder, ältere Menschen, sind Olivenbäume Terroristen?“

Manche TeilnehmerInnen der Montagsdemo mussten weinen.

Dann sprach eine alte Dame: „Mit 15 habe ich erkannt, was in Deutschland geschehen war unter der Hitler-Diktatur. Damals habe ich mir vorgenommen, nie mehr den Mund zu halten, wenn ich Unrecht sehe, und so habe ich es bis heute gehalten – und bin doch fast 88 Jahre nun“.

In den Beiträgen wurde heute richtig lebendig, welche Kraft von Frauen ausgeht, die den Rücken gerade halten, auch wenn die Lebensumstände noch so schwierig sind.

Andre Redner ermutigten die Umstehenden, das bevorstehende Newroz-Fest, in der Nacht vom 20. auf den 21. März auch in Saarbrücken als eine machtvolle Demonstration gegen diesen Krieg in Afrin zu begehen. Auch die Bundesregierung anzugreifen, die die Interessen der BRD-Monopole gemeinsam mit Erdogan verfolgt, wo immer möglich.

Auch für uns bedeutet es eine Chance, dass Ihr Geflüchtete hierher gekommen seid, die Chance, von Euch zu lernen und gemeinsam zu kämpfen. Wir nehmen es gemeinsam nicht hin, dass die Essener Tafel eine rassistische Spaltung zwischen Migranten und Deutschen vornimmt. Wir sehen, wie in Saarbrücken 4.500 Menschen zur Tafel gehen müssen, weil Hartz IV nicht reicht, die Rente nicht reicht – und nun reichen auch in Saarbrücken die Lebensmittel nicht für alle, ein allgemeiner Aufnahmestop bis Mai wurde ausgesprochen. Diese reiche BRD – was für ein Land, das seinen Bewohnern elementare Lebensgrundlagen vorenthält, sie zu Almosenempfängern degradiert“, stieß die Moderatorin eine neue Runde am offenen Mikro an.

Natürlich gab’s auch jede Menge Beiträge gegen die ‚Groko‘, voll beißendem Spott.

Unterm Strich wurde einsichtig, wie anmaßend und aufgeplustert sich diese letzlich bedeutungslosen Politiker aufführen und wie dringend nötig es ist, dass wir selbst unser Schicksal in die Hand nehmen und uns organisieren.

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