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29.1. Gelsenkirchen: Ruhrgebietsweite Demonstration gegen die türkische Invasion in Afrîn – kämpferisch, lebendig, vielseitig, unaufhaltsam!

Zwischen 800 und 1.000 Menschen beteiligten sich am 29. Januar an der kämpferischen Protestdemonstration, zu der Montagsdemonstrationen ruhrgebietsweit nach Gelsenkirchen eingeladen hatte. Allen Provokationen zum Trotz ließen sich die TeilnehmerInnen nicht beirren, friedlich, gut organisiert und diszipliniert zu demonstrieren: Hände weg von Afrîn!

Stefan Engel, MLPD, und Mohammed Ibrahim aus Rojava moderierten die gemeinsame Aktion, die verschiedene Anliegen kämpferisch auf die Straße brachte: den vehementen Protest gegen den Einmarsch der türkischen Armee in Afrîn, NEIN zur Beteiligung der Bundesregierung zur Unterstützung der türkischen Aggression durch Waffenlieferungen und entschlossene Solidarität und tatkräftige Unterstützung für den Freiheitskampf des kurdischen Volkes.

Die Versammlung war geprägt von meist kurdischen Jugendlichen und Teilnehmern aus vielen anderen Nationalitäten – deutsche, syrische, kurdische, türkische und andere. Es gab Transparente, Plakate, lebhafte Sprechchöre in Deutsch und Kurdisch, die den Willen ausdrückten, an der internationalen Solidarität festzuhalten. Die Teilnehmer ließen sich weder durch anhaltende Provokationen von Seiten türkischen Nationalisten und Faschisten abbringen – noch durch die zahlreichen und unnötigen Behinderungen der Polizei. Diese suchte offensichtlich einen Anlass, die Demonstration zu verbieten, erließ immer neuen Auflagen, verbunden mit der Drohung die Demonstration aufzulösen.

Wir lassen uns nicht in Nationalitäten spalten und erheben gemeinsam die Stimme! Auch gegen die von der Bundesregierung akzeptierte Aggression der Erdogan-Regierung. Scharfe Kritik gibt es an der Bundesregierung, die den Protest gegen den Angriff Erdogans mit undemokratischen Mitteln unterdrückt und die Symbole des kurdischen Freiheitskampfes kriminalisiert – ein in Europa einmaliger Vorgang.

Während der Demonstration durch die Innenstadt wurden die Bewohner über das menschenverachtende Vorgehen der Truppen Erdogans gegen Frauen, Kinder und die gesamte Zivilbevölkerung informiert, durch Sprechchöre, Lieder und kurze Ansprachen die Ziele der Teilnehmer bekannt gemacht.

Wir sind nicht als Flüchtende geboren“,

erklärte ein Sprecher der kurdischen Freiheitsbewegung, „wir wurden dazu gemacht“. Mitglieder des Jugendverbandes REBELL freuten sich über die große Teilnahme so vieler Jugendlicher aus verschiedenen Ländern und erklärten, dass sie es nicht zulassen, dass diese berechtigte Rebellion als Terrorismus verunglimpft wird. „Wir haben einen gemeinsamen Feind: den imperialistischen Krieg in Syrien, das imperialistische System und wir brauchen eine echte gesellschaftliche Alternative.“

Auf der Abschlusskundgebung wie auch während des Demonstrationzuges sprachen Vertreter kurdischer Organisationen und Bewegungen, auch ein Vertreter der türkischen Arbeiter in Deutschland (ATIK), eine Vertreterin der Frauenbewegung in Afrîn. Sie schilderte den erbärmlichen Zustand, in dem vor allem die Kinder leben müssen und durch die Bombardierungen zu Tode kommen und bedankte sich, dass so viele Menschen in vielen Städten auf die Straße gehen. Die Vorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner ging darauf ein, dass manche deutscher Zeitungen schreiben: „Warum tragen die Kurden ihren Konflikt in Deutschland aus? Ihre Antwort: „Es ist nicht der Konflikt der Kurden, es ist unser Konflikt. Denn wenn ein Land in ein anderes einmarschiert, dann nennt man das Imperialismus. Und das ist für keinen Menschen, der für Frieden und Freiheit und für eine bessere Welt eintritt hinzunehmen. Deshalb ist jeder aufgefordert sich an den Protesten zu beteiligen – egal aus welchem Land. Und die Bundesregierung ist der engste Verbündete Erdogans. Sie liefern ihm Panzer, baut Panzerfabriken in der Türkei, sie stationiert Flugzeuge und Soldaten in der Türkei. Deshalb gilt unser Protest auch gegen die deutsche Regierung.“

Mit Tanz und Kultur ging die Aktion auf dem Neumarkplatz zu Ende mit den Klängen eines kurdisch-deutschen Liedes und dem Ruf, der uns über Ländergrenzen verbindet: Hoch die internationale Solidarität.

Die Darstellung in der WAZ, dass hier von beiden Seiten Böller abgeschossen wurden, ist nicht korrekt. Es waren exakt zwei Böller, sie kamen eindeutig aus den Reihen der türkischen Rechten. Die kurdischen Teilnehmer verhielten sich trotz der Provokationen diszipliniert. Sie hielten sich auch an das Verbot der Polizei, keine Öcalan-Fahnen zu zeigen. Wir wehren uns gegen eine tendenziöse Berichterstattung, die einen anderen Eindruck erwecken soll. Hieß es in der Online-Ausgabe zuerst noch „An­ge­spann­te La­ge bei Mon­tags­de­mo“, wurde die Überschrift geändert in „Wasserwerfer, Böller und verletzte Polizisten: So lief die Kurden-Demo in Gelsenkirchen“. Außerdem wurde online eine Foto abgebildet, das nicht aus Gelsenkirchen stammt.

Diese Demonstration war für uns ein großer Erfolg und bestärkt uns darin, weiter entschieden Position zu ziehen – Stoppt die türkische Invasion in Afrîn!

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