Über 400 Teilnehmer protestierten am Abend des 22. Januars in der Duisburger Innenstadt auf einer gemeinsamen Kundgebung der Montagsdemo mit verschiedenen kurdischen Organisationen gegen den Einmarsch der Türkei in Nord Syrien. In zahlreichen Beiträgen wurde die türkische Regierung und Erdogan scharf angegriffen. „Erdogan- Terrorist“ hallte es durch die Königsstrasse. Es war eine sehr kämpferische Kundgebung und durch die Sprechchöre und Redebeiträge wurde deutlich, dass sich die Menschen nicht einschüchtern ließen, sondern ihre Wut und ihre Entschlossenheit zu kämpfen gestärkt wurde.
Auch die Schikanen der Polizei – es durften keine kurdischen Fahnen getragen werden und eine Demonstration war mit der fadenscheinigen Begründung der Sicherheit der Fluchtwege untersagt worden- stießen auf scharfe Kritik. Diese Kritik wurde auch an der Bundesregierung geübt, die diejenigen, die für Frieden eintreten schikaniert, Erdogan aber gleichzeitig mit Waffen versorgt. So fanden die Forderungen nach der sofortigen Einstellung der Waffenlieferungen an die Türkei und dem sofortigen Abbruch der diplomatischen Beziehungen lebhafte Unterstützung. Die internationale Solidarität wurde sehr betont und etliche Teilnehmer bedankten sich ausdrücklich bei der Montagsdemo, dass sie die gemeinsame Kundgebung mit organisiert hatte.
Für die nächsten Tage stehen verschiedenste Demonstrationen an zu denen aufgerufen wurde: Mittwoch 24.1. in Wesel, Donnerstag 25.1. in Oberhausen und Samstag 27.1. in Köln.
Resolution der Duisburger Montagsdemonstration vom 22.1.18
Die gemeinsame Kundgebung von der Duisburger Montagsdemonstration und Migrantenorganisationen verurteilt die militärische Aggression der Türkei im Bunde mit faschistischen Elementen auf die Bevölkerung von Nordsyrien/Westkurdistan (Rojava). Die Behauptung des faschistischen Staatspräsidenten Recep Erdogan, dass die Türkei mit diesem barbarischen Akt nur ihre eigene Sicherheit verteidigen würde, ist eine Lüge. Die Provinz Efrin ist und war seit langem eine Zufluchtsstätte für die von faschistischen Mörderbanden verfolgten Kurden, Ezîden, Aleviten und anderen Bevölkerungsgruppen der Region. Wäre Erdogan ein Demokrat würde er deren Sicherheit verteidigen und sie nicht angreifen.
Stattdessen verfolgt er imperialistische Interessen in der Region und will sein Einflussgebiet ausweiten. Dabei ist ihm der Kampf für Freiheit und Demokratie des kurdischen Volkes im Weg und soll ausgeräumt werden. Die Türkei ist zu einem großen Gefängnis für demokratische, antifaschistische und revolutionäre Freiheitskämpfer geworden. Dies verteidigt Erdogan und sucht sich dafür die entsprechenden Bundesgenossen, wie die russische und iranische Regierung.
Dadurch und mit den Bestrebungen der Nato unter Führung der USA wieder verstärkt in dem Raum Fuss zu fassen, verwandelt sich die ganze Region in ein Pulverfass, dass zum Zündfunken für einen neuen Weltkrieg werden kann.
Die Bundesregierung macht sich zum Kumpanen von Erdogan und geht hierzulande verschärft gegen kurdische Organisationen und Vereine vor. Sie werden in den Massenmedien als terroristische Vereinigungen diffamiert und juristisch mit dem §§ 216a/b unter Strafe gestellt, wenn sie öffentlich kurdische Symbole, Fahnen und Porträts von Öcalan zeigen. Damit wird auch ein Boden bereitet, jeden antikapitalistischen Freiheitskampf in Deutschland zu kriminalisieren.
Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf!
Hände weg von Rojava! Freiheit für Kurdistan!
Alle imperialistischen Truppen und Söldner von Russland, Iran, Saudi Arabien und der Nato-Staaten – raus aus aus den Territorien von Irak, Syrien und Kurdistan!
Weg mit der Unterdrückung kurdischer und türkischer Befreiungskämpfer durch die Bundesregierung!
Weg mit dem §§ 129a/b – Revolution ist kein Verbrechen!
Hoch die internationale Solidarität!