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Montagsdemo Saarbrücken: Vorsätze als Kampfaufgaben für 2017

Pressemitteilung zur 430. Saarbrücker Montagsdemo gegen die Hartz-gesetze

am 02.01.2017

aus vielen Beiträgen am offenen Mikrofon kristallisierten sich heute einige „Vorsätze als Kampfaufgaben für 2017“ heraus. wir werden uns dran erinnern und danach handeln, denn montagsdemonstrierer stehen für die Einheit von Wort und tat – auch in 2017.

als eine Frau sehr konkret und anschaulich ihre persönliche Situation als Aufstockerin darlegte, wurde das direkt aufgegriffen: „die Unterbeschäftigungsquote liegt im Regionalverband über 14% und das heißt: die aufstockerquote ist sehr hoch. wir sollten uns von der montagsdemo vornehmen, im neuen jahr dagegen vorzugehen– dass leute so wenig verdienen, dass sie nicht mal auf hartz-iv-niveau kommen, geht gar nicht“.

in dem fall der frau wurde deutlich, wie sozialer abstieg geschieht: von der bühnenbildnerin zur haushaltskraft bei einem pflegedienst und aufstockerin, weil kunst und kultur den kommunen immer weniger wert sein dürfen, viele der ohnehin raren jobs in diesem bereich brechen weg. und dann ein so geringes auskommen, dass das eigene auto zwar voraussetzung für den job, jedoch zum unbezahlbaren luxus wird.

es war heute umso berührender, dass gerade die leute, bei denen die armut trotz arbeit herrscht, sich gegen die widerliche „teile und herrsche-moral“, die sich sturzbachgleich über uns ergießt, aussprachen. „geflüchtete gehören hierher“.

die jugendarbeitslosigkeit ist sprunghaft gestiegen im regionalverband – klar, weil an die 1.000 junge migranten ebensowenig einen job bekommen wie deutsche jugendliche. bei weniger als 3.000 offenen stellen im november ist das doch logisch. die montagsdemonstrierer können sich sehr gut eine gesellschaft vorstellen, in der die arbeitsplätze geschaffen werden, damit alle leute anständiges essen, wohnung, bildung und kultur haben und nicht, damit irgendwas produziert wird nur um des gewinnes willen. das sollen wir im neuen Jahr immer im Auge haben.“

als ein passant sich gegen die einheit von asylsuchenden und hiesigen beschäftigten mit dem argument wendete, sie ersteren seien eben nicht qualifiziert und sie müssten sich erst mal anpassen, entgegenete eine bergarbeiterfrau, die zuvor schon an den grossen streik von 1997 erinnert hatte: „dann sollen die unternehmen eben junge leute ausbilden, egal welcher nationalistät! die konzerne wollen nur die qualifizierten beschäftigten, aber die jungen und die alten – die bleiben den familien als bürde. die ausbildung durch die firmen ist ein absolutes muss!“

o ja, das finde ich auch. wir müssen viel klarer die konzernbetriebe angreifen. da wird z.b. eine teileproduktion nach korea vergeben, wenn’s dort für 10 cent pro stück billiger zu haben ist – dann, wenn’s nicht funktioniert, werden 80 millionen in den sand gesetzt – und am ende heisst es, die beschäftigten müssen egal wo, kürzer treten“, resümierte ein eberspächer-rentner“.

zum weltfrieden sagte eine frau: „wenn es keine kriege mehr gibt, wird es auch keinen terror mehr geben“.

und zwischendurch wünschte ein junger mann aus syrien der montagsdemo ein gutes und glückliches neues jahr.

die nächste montagsdemo ist am 06. februar, ihr wisst schon: 18:00 geht’s los bei der europagalerie.

s.fricker                                                                                                                                 www.montagsdemo-saar.de

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