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29.8.16: Bombendrohung gegen Montagsdemo in Heilbronn

Am Montag 29. August protestierten Montagsdemo und das Kurdische Gesellschaftszentrum gemeinsam gegen die Aggression des türkischen Militärs in Syrien gegen die kurdischen Kräfte. Über 120 Teilnehmer und zeitweise bis zu 150 weitere interessierte Zuhörer sind auf dem zentralen Kiliansplatz als 18:01 Uhr eine Bombendrohung bei der Polizei eingeht. Nach 45 Minuten Diskussion auf offenen Mikrofon wird die Demonstration geordnet abgebrochen. Die Polizei räumt  den Kiliansplatz. Hunderte Kunden müssen die Geschäfte und Kaufhäuser im Zentrum der Innenstadt verlassen. Danach gehen noch weitere Bombendrohungen ein.

Redner der Kurden stellten zuvor klar, dass die Kriegsführung von Erdogan sich eindeutig gegen die kurdischen Kräfte der YPG richteten. Die Angriffe zielen nicht wie angegeben gegen den IS. Mit der Aufrechterhaltung eines Korridors von der Türkei nach Syrien soll der Nachschubweg für Waffen und Kämpfer für den IS gewährleistet werden. Unter den Opfern der türkischen Angriffe sind unschuldige Kinder und Frauen. Verwiesen wird auf den blutigen Anschlag auf die Hochzeitsgesellschaft in Gaziantep mit 54 Toten und vielen Verletzten.

Am offenen Mikrofon wird der Einmarsch der Türkei als völkerrechtswidrige Aggression verurteilt. Das stieß bei vielen Passanten auf große Zustimmung. Mehrere Redner zogen den Zusammenhang zum Ausbruch des II. Weltkriegs am 1. September vor 77 Jahren.

Kurdisches Gesellschaftszentrum, der Kreisverband der MLPD Heilbronn/Neckarsulm und weitere haben deshalb am kommenden Donnerstag ab 17 Uhr vor der Harmonie zu einer kämpferischen Antikriegstagskundgebung aufgerufen. Ab 18 Uhr findet am Rathaus vor der Ehrenhalle eine weitere Gedenkfeier des DGB zum Antikriegstag statt.

Weder Montagsdemo noch Kurdisches Gesellschaftszentrum lassen sich von den Bombendrohungen einschüchtern. Sie werden ihren entschiedenen Protest gegen die aggressive Politik der Türkei fortsetzen. Deutlich war auch der Ruf nach Frieden. Verteidigt wurde der Aufbau eines demokratischen Staats Rojava. Der mehrmalige gemeinsame Ruf „Hoch die Internationale Solidarität“ wird nicht verstummen.

Zu der Androhung eines Bombenanschlags hat sich bis jetzt keiner bekannt, noch sind die Hintergründe für diese Drohung klar. Ein Sprecher des kurdischen Gesellschaftszentrums kritisierte berechtigt die Polizei, dass sie die Drohung die sich offensichtlich gegen unsere Kundgebung richtete, nicht ernst genommen hat. Klar ist, wir lassen uns von solchen Drohungen nicht einschüchtern.

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