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22.08.16 Montagsdemo Gelsenkirchen: 400fach unterstrichen: Protest gegen verheerende Wohnsitzauflage

Der Platz der Montagsdemonstration – ehemals Preuteplatz – war randvoll. 400 Leute nahmen teil an der 592. Montagsdemonstration am gestrigen 22. August 2016. Die Montagsdemonstration hatte zum Brennpunkt „Wohnsitzauflage“ im neuen Integrationsgesetz eingeladen. Nach diesem Gesetz sollen Flüchtlinge, die nach dem 1. Januar 2016 nach Gelsenkirchen gekommen sind oder erst in diesem Jahr ihre Anerkennung als Flüchtlinge bekommen haben, jetzt plötzlich an den Ort zurückziehen, an dem sie erstmals registriert wurden. Außerdem wurden die Zahlungen an die Betroffenen in Gelsenkirchen eingestellt. Deshalb kamen viele Flüchtlinge überwiegend syrischer Herkunft oft mit ihren ganzen Familien.

imageWeiter heißt es in der Pressemitteilung der Gelsenkirchner Montagsdemobewegung: „Auf den vielen selbst gemalten Schildern konnte man z.B. lesen: ‚Wir wollen hier in Gelsenkirchen leben!‘ ‚Wir wollen hier in Frieden leben!‘ In ihren Beiträgen berichteten sie von ihrer monate- oder sogar jahrelangen Flucht: ‚Wir sind vor dem faschistischen IS geflohen und nicht aus materiellen Gründen. Unsere Kinder kannten in Syrien nur Krieg, zerstörte Wohnungen, kein Spielzeug. Jetzt haben wir Wohnungen gefunden, Schulen und Ruhe für unsere Kinder. Und jetzt will man uns mit einem neuen Gesetz ins Ungewisse schicken!‘ …“

Die Montagsdemonstranten versicherten unter Beifall: Gelsenkirchen ist eine solidarische Stadt. Das ist die Tradition der Bergleute. Das wird auch in Zukunft so sein! Gemeinsam zog  der große Zug zum Hans-Sachs-Haus und zum Jobcenter in der Vattmannstraße – voran die Frauen und Kinder.  Viele Lieder in arabisch, kurdisch und deutsch besangen die Schönheit der Länder, den Kampf und die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft.
Genauso wie das Lied vom „Paradies“ Syrien erklang das Lied „Der Steiger kommt“.

Einstimmig wurden die Forderungen verabschiedet:

  • Wir fordern die Rücknahme der rückwirkenden Wohnsitzauflage!
  • Hilfe zum Lebensunterhalt!
  • Verbleib in der Stadt!

Herr Sußmann, Leiter des Integrationscenters für Arbeit, und die Sozialdezernentin Frau Welge konnten der kurzfristigen Einladung zur Kundgebung der Montagsdemonstration zwar nicht folgen, haben aber Gesprächsbereitschaft und Beantwortung der vielen offenen Fragen zugesagt. Dafür wählten die Flüchtlinge aus ihren Reihen fünf Delegierte, die zusammen mit drei Delegierten der Montagsdemonstration ihre  Anliegen vorbringen werden.

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