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Bundesweite Montagsdemo bei den streikenden Arbeitern und der protestierenden Volksbeweung in Frankreich

SAM_2413Die Bundesweite Montagsdemo war schon früh mit einer Solidaritätserklärung  solidarisch mit der französischen Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, sowie der breiten Volksbewegung mit der Jugend an der Spitze. Es war folglich eine gute Idee, auch eine Delegation für die praktische Solidarität dort hinzuschicken. So ging es von Heidelberg über Mannheim am Montag 13.6.16 nach den örtlichen Montagsdemos in Mannheim und Heidelberg nach Paris. In der Nacht angekommen, konnten wir noch ein paar Stunden schlafen, um dann morgens auch gleich in einem Café unsere Dolmetscherin zu treffen. Danach ging es zusammen mit Freunden der ICOR auf die Streikversammlung der Beschäftigten des Nordbahnhofs, wo wir eingeladen wurden und wir unsere Solidarität  überbrachten. Ein Arbeiter, der vorher bereits Interesse zeigte am 1. Oktober 2016 auf der bundesweiten Herbstdemo in Berlin die Solidarität zurück zu bringen, machte auf der Versammlung nochmals richtig Überzeugungsarbeit, wie wichtig die internationale und gegenseitige Solidarität ist. SAM_2411Nach der Versammlung ging es dann gleich mit der Metro in Richtung Großdemonstration. 800 000 Menschen in Paris, 2 Millionen im ganzen Land. Das war für uns schon überwältigend und gleichzeitig beeindruckend, wie die Demonstranten die deutsche Delegation herzlichst empfangen haben. Einige kamen direkt auf uns zu, riefen mehrmals mit großem Respekt „Danke“ oder schüttelten uns die Hände. Was der französische Präsident Hollande da mit aller Gewalt gegen die breite Mehrheit der Bevölkerung durchsetzen will, ähnelt sehr der Agenda 2010, die die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer 2005 mit den Hartz-Gesetzen durchsetzte: Lockerung des Kündigungsschutzes, Möglichkeiten der Verlängerung der Arbeitszeit bis zu 60 Stunden in der Woche, keine Tarifverträge über Branchen sondern nur noch betriebsbezogen. Ziel sind prekäre Arbeitsverhältnisse, damit die Profite noch üppiger sprudeln. Das alles mit der Begründung mehr Arbeits- und Ausbildungsplätze für die Jugend schaffen zu wollen.

Kein Wunder, dass die Regierung nur noch ca. 15% Zustimmung aus der Bevölkerung hat. Auf der Heimreise, als wir in der Nähe von Saarbrücken waren, hieß es in den Nacht-Nachrichten „bei Protesten gegen die Hollande-Regierung wurden von der Polizei 40 gewalttätige Demonstranten festgenommen“ das war‘s. Die 2 Millionen und warum sie auf die Straße gingen, wurde verschwiegen. Als seit über 40 Jahren aktives Gewerkschaftsmitglied bin ich nicht einverstanden, dass die DGB-Führung keine klare hörbare Solidarität mit den streikenden und protestierenden Menschen in unserem Nachbarland von sich gegeben hat. Wir brauchen die gegenseitige Unterstützung gerade auch jetzt, wo die Bundesregierung unter dem Namen „Rechtsvereinfachung“ Hartz 4 kräftig verschärfen will.

Hoch die internationale Solidarität!

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