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Montagdemo Gelsenkirchen diskutiert über den 1. Mai in Zeichen wachsender Polarisierung

Montagdemo diskutiert über den 1. Mai in Zeichen wachsender Polarisierung

Am 02.05.2016 eröffneten als Moderatoren Anna Bartholome und Thomas Kistermann die Kundgebung der 577. Gelsenkirchener Montagsdemo – mit Brennpunkt Tarifstreiks und Berichten vom 1. Mai.

Ca 390.000 Menschen waren in diesem Jahr bei mehr als 500 Demonstrationen, Kundgebungen und Veranstaltungen, unter großer Beteiligung von Jugendlichen. Kämpferische Gewerkschafter/innen zeigten Flagge, oft ganz im Zeichen der aktuellen Tarifauseinandersetzungen.
Viele Montagdemonstranten waren bei der traditionellen kämpferischen Auftaktkundgebung am 1. Mai am Musiktheater. Dort kamen Arbeiter/innen und Gewerkschafter/innen, Kolleginnen und Kollegen von ver.di, IG Metall, IGBCE, der Umweltgewerkschaft, der MLPD, REBELL, Courage, AUF und der Montagsdemonstration selbst zu Wort.

„Es geht am 1. Mai darum, dass wir erstens eine echte Alternative zum Kapitalismus brauchen, und zweitens, dass es sie auch gibt. Sie besteht, wie es Karl Marx und Friedrich Engels sagten, im historischen Schritt vorwärts, dem Schritt vorwärts zum echten Sozialismus, der nichts anderes ist, als die Verwirklichung der fortgeschrittensten Ideen der Menschheit“, so Christiane Link, Kreisvorsitzende der MLPD. Für sie gehört der Kampf gegen die Zechenschließungen und gegen Giftmüll unter Tage unbedingt zu diesem wichtigen Tag –  ganz anders die IGBCE, der das am 1. Mai kein Wort wert war!

Am offenen Mikrofon wurde am 2.5.16 über den topaktuellen Flyer berichtet, den AUF Gelsenkirchen und Kumpel für AUF verteilten: „Die RAG muss gestoppt werden! Giftmüll und PCB unter Tage gefährden das Trinkwasser!“ Er liefert neue Argumente gegen das Betreiben der RAG und kann auf www.auf-gelsenkirchen.de angesehen werden.

Kontrovers wird das jüngste Verhandlungsergebnis für den Öffentlichen Dienst beurteilt. Kolleginnnen in ver.di stößt es bitter auf, dass die Führung nach den ersten erfolgreichen Warnstreikaktionen nicht auf den vollen Einsatz der gewerkschaftlichen Kampfkraft setzte. Petra Müller, Vertrauensfrau von Ver.di  und im Tarifstreik mit aktiv, schätzt den Tarifabschluss so ein: „Die Kita-Beschäftigten konnten sich kaum arm laufen, so schnell wurde abgeschlossen. Das Angebot der Arbeitgeber von im Endeffekt „nur“ 4,75 % wurde angenommen hat, obwohl wir tatsächlich während des Streiks 6 % mehr Lohn gefordert haben.“ In ver.di wird eingehend diskutiert, dass Kolleginnen und einige Kollegen dem nachgehen wollen, mit der Option Widerspruch einzulegen.

Gerd Labatzki (IGM) mobilisierte zur Warnstreikaktion der Metaller am 04.05.2016. Dabei spielt die Jugend eine wichtige Rolle, für Ausbildungs- und Arbeitsplätze in der Industrie.

Ein TOP Thema im Kampf für die Verbesserung der Arbeits – und Lebensbedingungen ist für Thomas Kistermann die Rente. „Das kann keine Perspektive sein, 37 Jahre lang gearbeitet zu haben für magere 880 Euro monatliche Rente!“

Viele Menschen protestierten wütend dagegen, dass ausgerechnet am 1. Mai Faschisten mit einem NPD-Aufmarsch in Bochum für eine Provokation sorgten. Bis zu 3.000 Gegendemonstranten waren auf der Straße. Ein aktiver Montagsdemonstrant aus Gelsenkirchen war dabei un berichtete vom Polizeieinsatz, der bei vielen zu Recht massiv in die Kritik geriet,  unter anderem mit der zeitweiligen Festnahme von rund 300 Antifaschisten!

Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda ist die genau richtige Forderung, weshalb auch einige Montagsdemonstranten beim Protest gegen das geplante Fascho-Konzert am 07.05.2016 in Hildburghausen in Thüringen sein werden, zusammen mit dem Jugendverband REBELL unter der Losung: „Am 7. Mai in Hildburghausen demonstrieren – am 13. bis 15. Mai 2016 in Truckenthal feiern!“

Ein weiterer Affront war der Bundesparteitag der sogenannten „Alternative für Deutschland“ am 1. Mai. Am offenen Mikrofon wurde sehr kritisch darüber diskutiert, wie die Bundesregierung mit ihrem Taktikwechsel und mediale Berichterstattung zu dieser Entwicklung maßgeblich mit beigetragen haben.

Zur 578. Montagsdemo sind am 9. Mai jetzt schon alle herzlich eingeladen. Ein heißes Eisen am Offenen Mikrofon wird die AfD sein – was sich hinter der angeblichen „Protestpartei“ wirklich verbirgt. Das Parteiprogramm dieser faschistoiden Partei am ultrarechten Rand wird in allen Seiten kritisch unter die Lupe genommen.
Die Kundgebung mit offenem Mikrofon beginnt wie immer um 17.30 Uhr auf dem Platz der Montagsdemo, früher Preuteplatz.

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Berichterstattung
Thomas Kistermann
Martina Reichmann

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