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Montagsdemo Saarbrücken

Pressemeldung zur 419. Saarbrücker Montagsdemo gegen die Hartz-Gesetze am 01.Februar 2016

Wenn es auch nicht so spektakulär war wie im letzten Monat, konnten die Montagsdemonstrierer die Menschen auf der Bahnhofstraße mit ihrer Aktion dennoch erreichen – aufmerksam blieben manche stehen und klinkten sich in die öffentliche Diskussion ein, führten untereinander Gespräche – oder machten Fotos von unserem Transparent, um es an Freunde zu senden.

Die faschistoide SAGESA war übrigens nicht da – hatten die Typen genug vom letzten Monat?? Hoffentlich! Da waren sie nämlich mit fliegenden Fahnen im Protest der Menschenmenge gegen ihre rassistischen und menschenverachtenden Parolen untergegangen.

Dass 62 Superreiche weltweit soviel besitzen wie die ganze ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen, löste keineswegs eine „Neiddebatte der Habenichtse“ aus, sondern geklärt wurde: „So kann die Welt nicht funktionieren. Diese Macht, die mit diesem Reichtum verbunden ist, wird niemals mit demokratischen Strukturen einhergehen, – nur mit scheindemokratischen, wie wir sie kennen – sonst wäre es schnell vorbei mit einer derartigen Zusammenballung von Geld und Macht auf dem Rücken derer, die all das schaffen “, sagte ein Redner.

„Deshalb finde ich es so perfide, wie sich die Einen mit der Erhöung der Hartz-IV-Bezüge um 5.-€ (!) abfinden sollen und ihnen drüber raus noch vermittelt wird, viel Geld würde an anderer Stelle gebraucht – nämlich für Flüchtlinge“. „So soll Spaltung gehen – da wird Gift in offene Wunden geträufelt“.
„Die Umschichtung von 350 Millionen Euro aus Andrea Nahles‘ Jobcenter-Budget zugunsten der Verwaltung – sprich: Schikanen und Sanktionen gegen die Betroffenen – spricht Bände, das Geld war vorgesehen für die Förderung von Langzeitarbeitslosen und wird nun direkt gegen sie verwendet, nur 41 % der Angestellten bei den Jobcentern sind überhaupt noch zuständig für die Vermittlung“.

Die meisten Redner bekannten sich zu einer internationalistiscen Haltung und waren entsetzt über die Äußerungen der AfD-Vorsitzenden zum Schusswaffengebrauch an den Grenzen.

Zwei Passanten, Flüchtlinge aus Syrien, sprachen kurz zu uns: „Wir lernen erst, sind seit 3 Wochen im Deutschkurs und leben nun auf dem Rastpfuhl. Wir danken Euch für das, was ihr hier macht!“ Und andere gaben ihre Münzen als Spende.

Ein wichtiges Ereignis im März wurde bereits heute angekündigt: „Die 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen findet im März in Nepal statt. Die Frauen dort geben uns ein Beispiel, wie sie auch unter den schwierigsten Bedingungen, nach dem großen Erdbeben und der Blockade durch die indische Regierung, einen Weg finden für die Aufgaben unserer Zeit. Aus Saarbrücken fahren ebenfalls Teilnehmerinnen nach Nepal – und Saarbrücken sammelt für die Teilnahme einer Frau aus Uganda, die die Kosten nur gemeinsam mit uns aufbringen kann. Die Leute dort müssen ihre Tageskleidung als Bettlaken für die Nacht benutzen, schreibt sie uns – so sieht das aus mit der Armut“, warb ein Redner für den Blick über den Tellerrand auch zum diesjährigen internationalen Weltfrauentag am 08. März.
Die nächste Montagsdemo ist dann am 07. März 2016 – lasst uns um 18:00 zusammenkommen bei der Europagalerie

s. fricker www.montagsdemo-saar.de

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