Pressemitteilung zur 12. Herbstdemonstration auf der bundesweiten Großdemonstration gegen TTIP & Co am 10.10.15 in Berlin
Am Samstag, den 10.10.15 demonstrierten 250.000 Menschen in Berlin kämpferisch, unüberseh- und –hörbar, fröhlich und sehr ideenreich gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP, CETA & Co. Kurz vor Beginn der Kundgebung und Demo war kein Durchkommen mehr zum Hauptbahnhof möglich. Es kamen viel mehr als erwartet – vor allem junge Menschen. Insbesondere wurde gegen die umweltpolitischen Auswirkungen der Politik der Freihandelsabkommen protestiert. Für viele Demonstranten war klar, dass man den Kapitalismus ins Visier nehmen muss, wenn man TTIP&CO zu Fall bringen will, die meisten Redner auf der Hauptbühne versuchten allerdings das Kunststück, genau das zu vermeiden.
Alle Umwelt-, Ernährungs-, Sicherheits,- Arbeitschutzbestimmungen, die von unseren Vätern und Großvätern und natürlich auch Müttern und Großmüttern zumeist hart erkämpft wurden, stehen mit TTIP & Co zur Disposition, mehr als 600.000 Arbeitsplätze in Europa auf der Abschlussliste. Die bundesweite Montagsdemonstrationsbewegung war selbstverständlich mit dabei. Wir haben unsere ursprünglich für den 3. Oktober 2015 geplante Herbstdemonstration gegen die Regierung mit der bundesweiten Großdemonstration zusammengelegt, um die Kräfte gegen den Abbau ökonomischer, ökologischer und demokratischer Rechte zu bündeln und uns mit anderen sozialen Bewegungen zu verbinden. Die Entscheidung hat sich als richtig erwiesen. Unser gemeinsamer Block der Montagsdemos mit dem Offenen Mikrofon auf dem LKW kam super an und wurde rege genutzt. Eingestimmt haben wir uns mit einer Auftaktkundgebung vor dem Hauptbahnhof. Dort sprachen unter anderem Brigitte Gebauer vom Frauenverband Courage, Peter Weispfenning vom Zentralkomitee der MLPD, Nick Brauns vom Kurdistan-Solidaritätskomitee Berlin, der Jugendverband REBELL und eine Vertreterin von NAV-DEM.
Die Sprecher der Bundesweiten Montagsdemo Fred Schirrmacher und Ulja Serway stellten in ihrem Redebeitrag auch den Zusammenhang zwischen dem Kampf gegen die Freihandelsabkommen und der Flüchtlingspolitik der EU und Bundesregierung her: „Während von Flüchtlingen verlangt wird, da zu bleiben wo sie sind und wenn sie dann doch kommen, sich gefälligst den herrschenden Gesetzen zu unterwerfen, gilt das für die Riesenkonzerne nicht. Sie fallen in ihrer Gier nach Mega-Profiten überall ein, sollen sich nicht an die in den jeweiligen Ländern geltenden Regelungen halten müssen. Nein zu TTIP & Co!“
Große Freude und Jubel brandeten auf, als sich unser LKW in unseren Block einfädeln konnten, nach dem die Veranstalter/Ordner ihn erst ganz am Schluss einsortieren wollten obwohl unser Block weiter vorne lief – ob aus bürokratischen Abläufen oder politisch gewollt sei dahin gestellt. Doch wir bestanden darauf und siehe da, war es dann auch problemlos möglich. Leider schafften es viele Montagsdemos wegen der großen Menschenmassen nicht zum gemeinsamen Block der Bundesweiten Montagsdemo. Schade, aber gleichzeitig war die Bundesweite Montagsdemo damit mit weiteren zehn kleinen Blocks im Demonstrationszug vertreten. Unser Informationsstand bei der Abschlusskundgebung wurde gut besucht. Viele erkundigten sich, ob es in ihrer Stadt eine Montagsdemo gibt.
Alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag. Viele Demonstranten sagten wir kommen wieder, denn das war sicherlich nur ein Anfang! Wir brauchen Ausdauer genauso wie wir es im Kampf gegen die Hartz-Gesetze schon gelernt und bewiesen haben. Aber wir müssen stärker werden und viele neue Mitkämpfer gewinnen.
Die Koordinierungsgruppe freut sich über eure Meinungen und Berichte und Fotos für die Homepage.
Fred Schirrmacher und Ulja Serway