Lübecker Montagsdemonstration 5.12.14
c/o Lüder Möller
e-mail: Lueder.Moeller@t-online.de
Grußadresse an die Opelaner in Bochum
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir können nachempfinden, was es für euch bedeutet, wenn ihr nach jahrzehntelanger harter Arbeit von einem Konzern wie General Motors einen Fußtritt bekommt, weil die Profite noch weiter gesteigert werden sollen. Ein Kollege von uns hat vor 12 Jahren etwas Ähnliches erlebt, als die Flender Werft kaputt gemacht wurde. Betriebsrat und die örtliche IG Metall-Führung hatten damals genauso wie bei euch jeden gewerkschaftlichen Widerstand gegen die Werksschließung und die Arbeitslosigkeit von 1000 Kollegen abgeblockt. Sie hatten Angst, dass sich daraus ein selbständiger Streik entwickelt. Die kämpferischen und revolutionären Kräfte waren damals zu schwach, um einen Streik und die Werftbesetzung zu organisieren. Aber ihr Eintreten dafür war nicht folgenlos. Noch Jahre später sagten Kollegen: „Wir hätten damals kämpfen müssen“. Diese unauslöschliche Lehre haben sie mitgenommen, wenn ein Teil von ihnen in anderen Betrieben wieder Arbeit fand.
Wir sind sicher, dass euer Kampf nicht umsonst war. Er war und ist ein leuchtendes Beispiel für die Arbeiterbewegung, dass Werksschließungen und Massenentlassungen nicht akzeptiert werden dürfen, dass der Weg des Kampfes um die eigenen Klasseninteressen richtig ist. Die Arbeiterbewegung muss noch besser lernen, die Scheinauswege und Stillhalteappelle von reformistischen Betriebsrats- und Gewerkschaftsführern zu durchschauen.
Wir sind sicher, dass ihr mit erhobenem Haupt aus dem Werk geht und mit gestärktem Selbstvertrauen in die Zukunft schaut.
Eure Montagsdemonstranten aus Lübeck