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Pressemitteilung Kundgebung am 08.12 in Bochum

9.12.2014

Pressemitteilung zur revierweiten Kundgebung der Montagsdemos „Wir haben die Schließung nie akzeptiert und tragen die Fackel weiter!“ am 8.12.14 in Bochum

Trotz strömendem Regen und Vorweihnachtsstress ließen es sich Hunderte Menschen nicht nehmen, am gestrigen Abend zur Kundgebung der Montagsdemos nach Bochum zu kommen. Im Laufe des Abends zog die Kundgebung auf und um den Willy Brandt-Platz über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Darunter neben vielen Opelanern und ihren Familien aus Bochum auch Delegationen von Opelanern aus Rüsselsheim und Eisenach, von Daimler Düsseldorf und Sindelfingen, Johnson Controls und Outukumpo aus Bochum, der Zeche Auguste Victoria in Marl, Ford Köln, VW Hannover, Thyssen Krupp Duisburg, Airbus Hamburg und viele mehr.
„Wir sind tief beeindruckt und begeistert über die Aktion. Sie war als revierweite Montagsdemo geplant – aber sie wurde viel mehr. Die Resonanz und Solidarität aus dem In- und Ausland war überwältigend. Von GM-Arbeitern aus Brasilien und Kolumbien, Automobilarbeitern aus der schwer gebeutelten Autostadt Detroit, Frank Bsirske, Norbert Blüm, Ursula Engelen-Kefer, Fritz Eckenga, Esther Münch, dem Westfälischen Landestheater, der Belegschaft des Mondpalast und vielen mehr gingen Grüße ein, “ so Ulja Serway von der Bundesweiten Montagsdemo und fragt: „Warum haben eigentlich Stadt und Gewerkschaft nicht eine solche bewegende Veranstaltung, dann mit Tausenden statt mit Hunderten Menschen organisiert?“.
Feierlich eröffnet wurde die Veranstaltung von Bläsern der Bochumer Sinfoniker. Comedian Hennes Bender, Sohn eines ehemaligen Opel-Arbeiters, brachte seine Wut über Opel/GM live auf der Bühne zum Ausdruck, würde am liebsten die Strasse „Rüsselsheimer Weg“ umbenennen. Frank Bsirske, Vorsitzender der Gewerkschaft Verdi ließ solidarische Grüße übermitteln und wünschte allen viel Kraft bei den weiteren Auseinandersetzungen um mehr soziale Gerechtigkeit in diesem Land, in Europa und weltweit! Voll wurde es auf der Bühne als Opel-Kollegen rund um die Betriebsratsliste ‚Offensiv‘ mit Annegret Gärtner-Leymann – Mitglied im geschäftsführenden Ausschuss des Betriebsrates – ihre Bilanz zogen. „Sie haben das Werk geschlossen – dazu haben sie die Macht. Aber die Belegschaft klein zu kriegen, das ist ihnen nicht gelungen! (…) Jemand sagte: Wie eine Streubombe werden die Opelaner sich nun in alle anderen Betriebe verteilen und dort die Erfahrungen verankern. Anderen ist das Bild der Pusteblume lieber, vielleicht sind wir eine gute Mischung aus beidem.“ Daimler-Kollegen aus Sindelfingen, die eine Online-Petition „Aufstand des gewerkschaftlichen Gewissens – Solidarität mit den Bochumer Opelanern!“ ins Leben gerufen haben, forderten: „Nie wieder darf sich wiederholen, dass eine Werkschließung vollzogen wird ohne dass die IG-Metall den Kampf dagegen organisiert“.
Durchnässt, durchfroren aber mit glühenden Wangen verfolgten noch Hunderte ZuhörerInnen das Offene Mikrofon am Ende der fast dreistündigen Kundgebung: MontagsdemonstrantInnen aus ganz Deutschland überbrachten ihre Grüße, Frauen vom Frauenverband Courage überreichten Brot und Rosen. „Was bleibt, sind Freunde im Leben“ – so manche Träne floss, als umrahmt vom Fackellicht der bewegende Abend mit dem gemeinsamen Singen des Puddhys-Klassikers zu Ende ging.

Alle Beiträge und Grußbotschaften werden in Kürze in einer Broschüre bzw. auf der Homepage der bundesweiten Montagsdemo (www. bundesweite-montagsdemo.de) veröffentlicht. Im Laufe des heutigen Tages wird bei youtube der Filmmitschnitt veröffentlicht.

Freundliche Grüße
Ulja Serway und Hans Nowak von der Bundesweiten Montagsdemo
Ulrich Achenbach, Montagsdemo Bochum

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