Witten
Trotz des faktischen Medienboykotts der „WAZ“ Witten fanden sich 40 Teilnehmer zu einer Kundgebung auf dem Berliner Platz ein. Thema war das sinnlose Blutvergießen in Israel / Gaza und die Forderung, diesen Krieg sofort zu beenden.
Von Anfang an wurde klargestellt, dass Israel als Heimstatt für Menschen jüdischen Glaubens, die dem Terror des deutschen Faschismus entkommen konnten, ein Existenzrecht hat. Das gibt der israelischen Regierung aber nicht das Recht, das nationale Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes mit Füßen zu treten. Die Menschenrechte der Palästinenser gelten nicht weniger als die der Israelis. Die in Gaza herrschende Hamas hat mit der wahllosen Tötung von Jugendlichen auf einem Festival und anderen Gräueltaten gezeigt, dass sie die Menschenrechte der Palästinenser nicht verteidigt, sondern ihnen sogar schadet. Diese brutalen Morde sind ein typisch faschistisches Vorgehen, um Menschen in blinden Hass zu treiben und für ihre ultranationalistische Politik zu missbrauchen.
Kritisiert wurde auch die bedingungslose Unterstützung Israels durch die Bundesregierung, die jedes Kriegsverbrechen wie die Bombardierung unzähliger Zivilisten und deren Verhungern und Verdursten rechtfertige.
Der Vorwurf des Antisemitismus gegen jeden, der es wagt, die israelische Regierung zu kritisieren, wurde zurückgewiesen. Wirklich antisemitisch ist es, im Namen des jüdischen Glaubens Verbrechen zu begehen. Mit der Verhängung des Kriegsrechts in Israel wurde die hunderttausendfache Demokratiebewegung gegen die Rechtsentwicklung in Israel mit einem Schlag zerschlagen. Die Regierung Netanjahu war bereits angezählt und erhält nun Schützenhilfe von der Hamas.
Abschließend wurde noch einmal betont, dass das Existenzrecht Israels und die nationale Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes keine Gegensätze sind, sondern die Voraussetzung für eine friedliche Zukunft in Nahost. Dazu müssen auch die internationalen Geldgeber und Kriegsgewinnler an den Pranger gestellt und bekämpft werden.
Die Teilnehmer empfanden die Veranstaltung durchweg als positiv, ermutigend und angesichts des hochsensiblen Themas sehr differenziert. Bei der anschließenden Nachbesprechung im Café sprachen sich alle Anwesenden dafür aus, die Zusammenarbeit untereinander fortzusetzen, zumal es weitere Herausforderungen gibt, die einen breiten Schulterschluss erfordern: Rechtsentwicklung, Kriegsgefahr, Umweltkatastrophen etc.