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Saarbrücken: Trauer um Montagsdemonstrantin der ersten Stunde

Pressemitteilung zur 513. Saarbrücker Montagsdemo am 04.09.2023

Die heutige 513. Montagsdemo widmeten wir unserer Mitstreiterin Susanne Aulenbacher – Susi. Sie starb am 15. August. Wir nahmen traurig Abschied. Wer etwas sagen konnte, schenkte ihr einen Gruß, man verneigte sich vor ihrem Bild und stellte eine Nelke in die Vase daneben. Susi lebte ihre Überzeugung, dass die Welt endlich ein Menschengesicht bekommen muss und war von Anfang an bei der Montagsdemo dabei. Es war schön und sogar ein bisschen zum schmunzeln, wie die MontagsdemonstriererInnen sich an Susi erinnerten mit all ihren besonderen Fähigkeiten und ihrer lebensfrohen und zupackenden Art.

Ganz in ihrem Sinn setzten wir im folgenden Teil ein Zeichen gegen die aktive Vorbereitung eines 3. Weltkriegs durch alle imperialistischen Regierungen. In Saarlouis wurde am vergangenen Wochenende zur Feier der Luftlandebrigade ein militaristisches Propagandaspektakel im Stadtgarten durchgezogen – Kinder durften auf Panzern herumkrabbeln, Orden wurden verliehen usw. „Das dient genau diesem Zweck: Die Bundeswehr beliebt machen in den Augen der Bevölkerung, Begeisterung wecken, die Militarisierung geschickt vorantreiben – kein Mensch würde sich ja auf die Seite der Kriegstreiber stellen, wenn sie offen aussprechen würden, dass ein Panzer den einzigen Zweck hat, im Krieg zur Zerstörung von Leben und Natur eingesetzt zu werden“. So sprach ein Redner.

Wir verurteilten den Angriff Russlands durch die faschistische Putin-Regierung auf die Ukraine und forderten ein sofortiges Ende des Krieges.

Über den Charakter der ukrainischen Regierung und der dortigen Verhältnisse wurde sehr konkret in einem mutigen Redebeitrag aufgeklärt. Ukrainische Mitbürger kämpfen für den Schutz und um Ausreise zweier bekannter ukrainischer Antifaschisten, Kritiker der Selenskji-Regierung und Kämpfer gegen jeden Nationalismus und gegen den Krieg. Sie hielten ein großes Schild hoch mit Fotos und Namen der beiden Brüder aus Kiew.

„In der Ukraine gibt es kein Recht auf Streik. Kommunisten werden, wie diese beiden Brüder hier, von Nationalisten bedroht, von Faschisten geschlagen, von der Regierung verhaftet und verfolgt. Es ist kein demokratisches Land, Oligarchen beherrschen es – und dafür sterben hunderttausende Menschen auf beiden Seiten der Front. Das darf man nicht mitmachen“, hieß es.

Die ganze Gefährlichkeit der Entwicklung hin zum alles vernichtenden Weltkrieg wurde auch aufgedeckt im Zusammenhang mit den verschiedenen neuen Block-Bildungen und Allianzen in Konkurrenz zu den altbekannten wie der NATO. Ein Redner sagte:

„Die BRICS-Staaten sind allesamt neuimperialistische Räuber, sieht man sich ihre politische, militärische und wirtschaftliche Entwicklung mal an. Wenn da noch weitere, wie Ägypten, Argentinien, aber auch der faschistisch regierte Iran zum Beispiel dazu kommen: Wer glaubt, die Welt wird dadurch friedlicher, der irrt gewaltig. Wenn die Bundesregierung jedoch diese Blockbildung misstrauisch beäugt und bekämpft, dann tut sie das nicht in friedlicher Absicht, sondern weil sie fürchtet, genau wie Frankreich, den Kürzeren zu ziehen im Kampf um den Besitz der Welt mit ihren Rohstoffen, Machtzentren, Handelswegen usw.“

Die nächste, 514. Montagsdemo ist am 02. Oktober. Start ist um 18:00 bei der Europa-Galerie.

S. Fricker

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