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Sonneberger Montagsdemo gegen Hetzer von Flüchtlingen

Montagsdemo Sonneberg
Ich habe unter Brücken in Paris geschlafen …

Am 10. Juli fand in Sonneberg wieder die fortschrittliche Montagsdemo statt.
„Ich habe unter Brücken in Paris geschlafen und verzweifelt um Essen für meine Kinder gebettelt“, berichtet ein serbischer Roma mit Tränen in den Augen. „Null Toleranz für die Hetzer! Flucht ist ein Menschenrecht!“ – das hat ihn zutiefst angesprochen. Als Angehöriger der Roma weiß er zu gut von der jahrhundertelangen Verfolgung, der versuchten Ausrottung seines Volkes durch den Hitler-Faschismus.

Welch ein Irrsinn allerdings, wenn er im ersten Moment selbst gegen die „Kameltreiber“ hetzt, die nach Deutschland geflüchtet seien. Schnell gelingt es ihm allerdings im Gespräch, die Vorurteile über Bord zu werfen – und er verspricht, künftig bei unserer Montagsdemo mitzumachen. Er hat nie lesen und schreiben gelernt – doch eine Sonneberger Händlerin hat ihm Arbeit gegeben und hilft ihm herzlich, seine Familie zu ernähren.

Lange verharrte eine Kollegin aus der christlichen Friedensbewegung im Gespräch. Ja, wir müssen im Vertrauen in die Massen vor allem Bewusstseinsbildung machen und warum sollten wir nicht – gemeinsam von Religion bis Revolution – für eine wirklich menschliche Welt zusammenstehen und gegenseitige Ausgrenzungen über Bord werfen.

In Cafés und am Fußweg lauschten rund 40 Sonnebergerinnen und Sonneberger den tiefgehenden Redebeiträgen.

„Ohne die Frühchen-Station in Suhl, die hervorragende Arbeit der Ärzte und Schwestern, hätten es zwei unserer Enkelkinder nicht geschafft“ – geht es auch emotional zur Sache. Die Schließung des Kreißsaals in Sonneberg, das vermutliche Aus der Frühchenstation – die Unterordnung unter die Profitinteressen – fährt das Gesundheitswesen an die Wand.

Viel Stoff zum Nachdenken und aktiv werden für alle, die dabei waren. Bis zum nächsten Mal.

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