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Ford Saarlouis und der Widerstand gegen die AfD waren die „Renner“

Pressemitteilung zur 511. Saarbrücker Montagsdemo am 03.07.2023

Wie und auf welcher Seite steht man richtig im Kampf gegen die Stilllegung des Ford-Werks in Saarlouis? Dies und eine Fülle von Argumenten gegen die AfD waren die ‚Renner‘ heute bei der Montagsdemo, die von den Teilnehmenden engagiert durchgeführt wurde – was auf diese Weise auch eine sehr interessierte Zuhörerschaft mit sich brachte. International aufgestellt, Kids und Erwachsene zusammen, so hat’s funktioniert.

„Wie unüberbrückbar die Kluft zwischen – zum Beispiel – 5 Milliardären auf einem Unterwasser-Urlaubstrip zur Titanic auf der einen Seite und den Hunderten elend ertrunkener Geflüchteter in ihrem maroden Kutter auf der anderen Seite ist, wurde Millionen Menschen in den letzten Tagen klarer. Diese Kluft lässt sich nicht versöhnlich schließen, hier muss im Kampf für das Recht auf Flucht auch die Entscheidung reifen, dass es keine Armen und keine Reichen geben darf und dass man dafür eintreten muss“, hieß es zu Beginn.

„Aber die Verhältnisse sind komplex und diese ‚Klassen-Kluft‘ wird oft durch oft einen Wust an Verwirrung vernebelt. Im Fall Ford in Saarlouis stimmt doch die ganze Strategie der Landesregierung und der Betriebsratsspitze nicht: Es war ein Riesenfehler, die Urabstimmung für Streik abzusagen, nachdem ein ‚letter of intend‘, dieser vage Wisch eines mysteriösen anonymen Investors, unterschrieben wurde. Da ist die Kluft zwischen Unternehmen und Belegschaft eben auch unüberbrückbar. Deshalb hilft auch kein Sozialtarifvertrag, sondern der selbständige Kampf um jeden Arbeitsplatz und gegen die ganze Stilllegung steht an. Die IGM muss Kampforganisation werden“, wandte ein Redner ein, der auch auf die internationale Rolle des Ford-Konzerns hinwies, in dessen Chefetage ganze Standorte wie Schachfiguren hin- und hergeschoben und weggekickt würden.

„Das passt doch mega-super, dass die Band ‚Gehörwäsche‘ aus Köln am kommenden Sonntag um 14:00 bei den Saarwiesen hinterm Theater ein open-air-Konzert gibt, zusammen mit 3 anderen Bands. ‚Gehörwäsche‘ ist eng verbunden mit der Ford-Belegschaft, die Leute sind selbst Arbeiterinnen und Arbeiter – das wird ja auch ein richtig rebellisches Solidaritäts-Konzert mit Perspektive – und: die Leute von der Band haben sich bereit erklärt zum Erfahrungsaustausch mit den Saarlouisern eine Stunde vor Konzertbeginn!“, lud jemand besonders die jungen Leute ein.

Ein Kollege äusserte sich besorgt und empört, dass die faschistoide AfD solchen Zulauf erhält und dies war das Stichwort für viele weitere Redebeiträge:

„Nehmen wir doch mal den Carsten Becker, AfD, Landtagsabgeordneter im Saarland, vor seiner Karriere in der AfD Arbeiter bei Ford Saarlouis. Der gibt sich smart, hat jedoch allen Ernstes schon letztes Jahr massiv gegen den ‚Standort-Zuschlag‘ für Valencia gehetzt und behauptet, die Saarländerinnen und Saarländer würden nun mit ihren Steuergeldern die Belegschaft dort finanzieren. Glatte Lüge. Kein Wort vom gemeinsamen Kampf um jeden Arbeitsplatz! Der hat auch sehr bedauert, dass die Landesgelder an den Konzern „zu spät und zu wenig“ geflossen seien. Das ist doch keine Partei des sogenannten kleinen Mannes, das ist arbeiterfeindlich und Spaltung pur“, entlarvte jemand.

„Die AfD steht für die vollständige Abschaffung der Erbschaftssteuer. Eine Partei für die Reichen, machen wir uns nichts vor“.

„Was macht eigentlich Frau Leyla Hadjmohamadvali, die Feigenblatt-Iranerin der AfD im Saarbrücker Stadtrat? Sie verbreitet Islamfeindlichkeit und ist mit Intrigen beschäftigt“.

„Ja, und dann heißt es noch, es sei die Feindschaft zum Verbrennungsmotor, welche schuld sei an der Vernichtung von Arbeitsplätzen. Die Klimakatastrophe sei ein ausgedachter Trick, um deutschen Autos den Markt zu vermiesen. Und was ist mit den Dürren und den Hitzetoten, den sachlichen Messungen der massiven Erderwärmung?, sagte ein Redner und fügte hinzu: „Einfache Antworten gibt es in unserer Welt nicht. Klar, wenn ich glaube, was diese Demagogen verbreiten, kann ich mir jeden Widerstand sparen. Wenn ich mir wider alle Erfahrung einbilde, die Umwelt sei heil und gesund, dann brauche ich nicht weiter nachdenken. Aber so geht das doch nicht. Ich fordere alle auf, mit der AfD abzurechnen und zwar auf der Grundlage von überzeugenden Argumenten“.

Wichtig war, dass mehrere Redner*innen darauf bestanden, dass die Ausländerbehörde sofort wieder von Lebach nach Saarbrücken verlegt wird. „Übrigens, der Vater meines Sohnes ist aus Indonesien – da muss man bis nach Frankfurt zur Botschaft, wenn man was erledigen muss. Die Bewohner*innen der Stadt sind nicht erster und zweiter Klasse. Die Angelegenheiten Aller müssen im Bürgerbüro erledigt werden können“.

„Genau. Ein großer öffentlicher Fußmarsch von Saarbrücken nach Lebach ist fällig und muss organisiert werden.“

Die kommende Montagsdemo ist am 07. August, Start um 18:00 bei der Europa-Galerie.

S. fricker

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