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Impfstoff gegen Corona: Patentschutz aufheben!

Die erste Bochumer Montagsdemo 2022 war mit ca. 30 Personen gut besucht. Gleich zu Beginn wurden Geburtstagsgrüße an zwei langjährige Montagsdemonstrant-innen überbracht: Eine 75jährige ehemalige Lehrerin und ein 77jähriger ehemaliger Lehrer, die seit der ersten Stunde der Montagsdemobewegung mit dabei waren.

Nach dem Singen der Eingangshymne begann die lebhafte interessante Diskussion am offenen Mikrofon um das Schwerpunktthema (fast schon ein Dauerthema) Corona. „Corona wird uns auch in 2022 weiter begleiten. Jetzt beweist sich jedoch die Unfähigkeit des Krisenmangagement der alten und neuen Regierung, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Obwohl fast zwei Jahre nach dem Auftreten des Corona-Virus in Deutschland Anfang 2020 vergangen sind, ist es den Regierungen nicht einmal gelungen, die Inzienswerte der Corona-Infizierten dauerhaft zu senken. Mit Werten von aktuell bis zu 500 Erkrankten! pro 100 000 Einwohner liegt die Zahl der Erkrankten so hoch wie nie. Anstatt endlich einen umfassenden zeitlich begrenzten Lockdown durchzusetzen (wo auch alle nicht lebensnotwendigen Betriebe schließen müssen), verkürzt die Bundesregierung die Quarantänezeit von Corona-Infizierten von 14 auf 5 Tage, Geboosterte brauchen gar nicht mehr in Quarantäne! Das wird mit dem Argument begründet, die notwendige Infrastruktur und das Gesundheitswesen würden sonst zusammenbrechen. Hier gab es bereits lange vor der Corona-Pandemie viel zu wenig Personal. Der tatsächliche Grund der Quarantäneverkürzung ist, die Produktion vieler Großkonzerne unter allen Umständen aufrecht zu erhalten und deren Profite zu sichern“. Mit diesem Beitrag leitete einer der Moderatoren die Diskussion ein.

„Die Pandemie wird nur beherrschbar sein, wenn alle Menschen weltweit geimpft sind. In vielen Ländern der Erde fehlen jedoch die Impfstoffe, während sie teilweise in den reichen europäischen Staaten auf Lager liegen und sogar verfallen! Der Grund dafür ist einfach: Die Pharmakonzerne bestehen auf ihr Patentrecht für die Entwicklung der Impfstoffe und geben es aus Profitgründen nicht frei. Dadurch kommt es gerade in den armen Ländern der Welt zur Mangelversorgung, weil sich diese Länder den teuren Impfstoff aus der EU nicht leisten können oder das faschistische System einzelner Länder die Einfuhr der Impfstoffe verbietet. Daher ist die sofortige Freigabe der Patente auf Kosten der Profite der entsprechenden Pharmaunternehmen notwendig!“, lautete eine Wortmeldung.

Ein Rednerin argumentierte: „Auch die neue Ampel-Regierung setzt in der Corona-Pandemie auf ‚Sichtfahren‘. Das kann allenfalls für Fahzeugführer bei dichtem Nebel gelten, aber nicht bei der Corona-Bekämpfung. Um die desolate Situation in der Gesundheitsversorgung, besonders im Kranken- und Pflegebereich, zu verschleiern, hat die alte Regierung die Anzahl der Corona-Infizierten neu bewertet. Nicht mehr die Anzahl der Corona-Erkrankten im Verhältnis zur 100 000-Einwohner-Grenze einer Gemeinde zählen, sondern die Belegung der Intensivstationen in Krankenhäusern mit Corona-Patienten“.

„Auch das Gerangel um eine Impfpflicht gegen Corona ist anzugreifen. Impflicht sofort für jeden mit Ausnahme derjenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden dürfen“, forderte ein Redner.

In diesem Zusammenhang wurde der serbische Tennisspieler Novak Djokovic scharf kritisiert, der trotz positivem Corona-Test nach Australien einreisen darf. Das höchste Gericht Australiens hat sein Visum anerkannt, jedoch kann die australische Regierung aufgrund anderer Vorschriften Novak Djokovic ausweisen. „Es ist vollkommen zu begrüßen, wenn die australische Regierung an ihrer Einreiseverweigerung für den Tennisspieler festhält“, hieß es in einem Redebeitrag.

Zwar wird Djokovic als „Volksheld“ in Serbien angesehen, Großteilen des serbischen Volks ist nicht bewußt, dass dieser „Volksheld“ über ein enormes Vermögen verfügt, während viele Serben in absoluter Armut leben.

Die Montagsdemonstranten verurteilten einhellig die Aktionen der Querdenker und betonten, dass die Urheber dieser Gegenproteste Neonazis oder andere faschistoide Gruppen sind. Diese Reaktionäre plädieren für „persönliche Freiheit“ und gegen eine Corona-Diktatur.

„Ausgerechnet am Montag werden sog. „Spaziergänge“ dieser Verschwörungstheorektiker durchgeführt, um die Montagsdemobewegung zu schädigen“, meinte ein Redner, „Impfgegner spielen nicht nur mit ihrer eigenen Gesundheit, sondern nehmen aus egoistischen Gründen bewusst die Erkrankung oder sogar den Tod anderer Menschen in Kauf!“

Auch die soziale Frage wurde angesprochen. „Die Ampel-Koalition hat bisher kein Wort von dem sog. Bürgergeld verlauten lassen. Dieses Bürgergeld ist – von wenigen Ausnahmen und Verbesserungen abgesehen – nur eine Umbenennung von Hartz IV. Die beschlossene Erhöhung der Regelbedarfe von nur drei Euro monatlich durch die alte Regierung wurde von der Ampel-Koalition unverändert übernommen. Hier beweist sich erneut: Was interessiert mich das Geschwätz vor der Wahl?“, so die Empörung eines Montagsdemonstranten.

Passend zu diesem Thema wurde für die kommende Montagsdemo am 14.2.22 das Thema „Teuerung und Preissteigerungen“ vorgeschlagen und beschlossen.

Mit der Abschlusshymne endete die Kundgebung.

Ulrich Achenbach
Moderator

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