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Treffen von Bundestagskandidaten auf der Heidelberger Montagsdemo

Ja es war eine Podiumsdiskussion der besonderen ART, die auch die Diskussionkultur auf antifachistischer Grundlage positiv weiterentwickelte. Die Montagsdemo Heidelberg hatte alle Direktkandidat*innen aus dem WK 274 Heidelberg eingeladen, außer der AfD, und nicht nur wie Jahrzehnte fast überall üblich die im Parlament sitzen.

Im Einladungsschreiben an die Kandidaten*innen hieß es deutlich: “ Die AfD wurde damals nicht eingeladen und auch jetzt nicht, solange sie Faschisten wie Björn Höcke in ihren Reihen hat. Für uns ist die grausame Nazizeit auch kein „Vogelschieß“ in der Geschichte. Faschismus und Rassismus sind und bleiben für uns keine Politik sondern ein Verbrechen.“ Der Kandidat der Freien Wähler hat aus Kumpanei mit der AfD abgesagt und sich somit aus unserer Sicht selbst disqualifiziert. 9 Kandidat*innen sind gekommen. Herr Becker die Basis ,war einer der ersten die ihr Kommen bestätigten, bevor mir einige Antifaschisten enge Verflechtungen der Basis mit den „Querdenkern“ durch gründliche Recherche aufzeigten. Ich wollte Herr Becker als offizieller Vertreter der Bassis, alleine sozusagen aus dem Hinterzimmer heraus, nicht wieder ausladen und ich informierte ihn als einzigen Direkkandidaten, welche erste Frage er von mir vor Beginn seiner Rede erhält und er kannte die Prinzipien der Montagsdemo. Er entschied sich trotzdem zu kommen. Seine Distanzierung „von Extremisten“ hat das Publikum berechtigt nicht überzeugt. Weit über 100 Heidelberger Bürger*innen, haben sehr deutlich abgestimmt. Sich jetzt als armen Märtyrer im Wahlkampfgetöse hinstellen zu wollen und danach auf RNZ online das kritische Publikum als“ Mob “ und „brüllende Masse“ übel herabzusetzen zeigt ebenso das wahre Gesicht der angeblichen Basispartei. Die 40 Leserbriefkommentare auf RNZ online im Internet, die leider vorzeitig geschlossen wurden, von denen Herr Becker über eine Handvoll schrieb, zeigten aber auch von welchen Leuten sich Herr Becker absichtlich nicht distanzierten will. Hier ein Beispiel:

„Wer aber als geschätzter BT-Kandidat zu Ihnen (Herr Becker ) gehört, ist unter anderem Herr Bhakdi, der das heutige Coronamanagement in Israel als etwas bezeichnet, was „noch schlimmer ist als es Deutschland war“ (in Zeiten des NS). Das ist alles nicht nur wirr, das ist untragbar.“ Herr Becker hatte 5 Mal die Gelegenheit sich von diesem untragbaren Vergleich, der den Holocaust und die Nazizeit furchtbar verharmlost, klar zu distanzieren. Solche Querdenkeraktivisten, von denen es noch etliche mehr als Direktkandidaten in der Basis gibt kann man nicht mit „Achtsamkeit, liebevoll oder basisdemokratisch“ zudecken oder kleinreden. Es zeigt aber auch, dass es noch Wissenslücken über die verwirrende Querfrontideologie gibt, auf der die Querdenkerbewegung aufbaut. Genau diese personellen Verbindungen zur neugegründeten Basis ist der Kern, warum Herr Becker als Repräsentant der Partei Die Basis, gegen die Prinzipien der MODE verstößt . Die Entscheidung war weder „peinlich“, „unfair“ noch „arrogant“ ,sondern eine basisdemokratische Verteidigung der Prinzipien der Montagsdemobewegung.

Wir sollten nicht vergessen: Im Rahmen der Aktionswoche der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen KOS „Auf Recht bestehen“ hat eine große Mehrheit der Anwesenden einer Solidaritätserklärung an die Regierung zugestimmt mit dem Tenor „Frau Merkel 100.-€ sofort auf den Regelsatz ist das mindeste“. Die 3.- € mehr im Monat auf den viel zu niedrigen Regelsatz für das nächste Jahr, was heute in der Presse verkündet wurde, zeigt: In diesem langanhaltenden Kampf brauchen wir noch mehr Menschen und Gruppen, die aktiv die Montagsdem, aber auch die Gewerkschaften, gegen die Regierungspolitik und das internationale Finanzkapital aktiv unterstützen.

Den Kandidatinnen und Kandidaten (sowie dem sehr unterschiedlichen Publikum), die gekommen sind, mein Respekt und Dankeschön. Es freut mich als Moderator, dass die Montagsdemo Heidelberg nach 17 Jahren eine nicht zu übersehende überparteiliche antifaschistische politische Kraft wurde.

Dass Frau Krämer SPD und Herr Föhr CDU vor dem Dialog mit dem Publikum, schon zu einem anderen Termin nach ihrem Statement weggingen, ist einigen interesierten Menschen übel aufgestossen, wie sie mir verärgert, aber auch nachvollziehbar mitteilten.

Es war aber auch eine Debatte, die zeigte, dass der Kapitalismus nicht alternativlos ist. Genau darüber muss noch mehr weiter diskutiert werden.

herzliche Grüße

Matz Müllerschön

Moderator der Montagsdemo Heidelberg

Anbei:

Pressebericht  Link: 20210919 Heidelberger Montagsdemo Nachrichten aus Heidelberg – RNZ20210919 Heidelberger Montagsdemo Nachrichten aus Heidelberg –

Leserbrief von Matz Müllerschön

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