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Duisburg: 735. Montagsdemo im Zeichen der Flutkatastrophe

Die 735. Montagsdemo in Duisburg unterstrich welche wichtige Bedeutung die Montagsdemo als Plattform des Widerstands im 17. Jahr seit 2004 sich entwickelt hat. Alleine an diesem Jahrestag riefen wichtige Ereignisse zur Diskussion und Austausch: Die Entwicklung der Corona Pandemie, die uns jetzt bereits im zweiten Jahr beschäftigt; Die Flutkatastrophe im Westen der BRD in Verbindung mit der Klimakatastrophe, die im Zentrum stand; die auf breiter Front stattfindenden Verschärfungen und Abbau demokratischer Rechte, denen wir uns widersetzen und schließlich der Wahlkampf zum Bundestag, die natürlich mit all den Themen verbunden ist.

 Insbesondere die große Überschwemmungskatastrophe in der Eifel, an der Ahr und in vielen anderen Städten hat die Menschen aufgerüttelt und eine Welle der Solidarität mit den Betroffenen ausgelöst. Energisch wurde jedoch auch mit der Regierung und den Verantwortlichen in der Verwaltung und Bürokratie die Auseinandersetzung geführt: Die Menschen wurden zu spät informiert und waren in weiten Strecken völlig auf sich alleine gestellt. Es ist skandalös wie z.B. H. Laschet als Kanzlerkandidat sich hier verhielt. Die Kritik umfaßte nicht alleine die Folgen der Überschwemmungen, sondern griffen sehr viel weiter, indem die Menschen sehr viel deutlicher sich bewußt werden, dass im Kampf gegen die Klimakatastrophe keine Zeit mehr ist. Die Kritik richtet sich zunehmend gegen den Kapitalismus als Ganzes. Laschet versucht dies alles runter zu spielen und einen „weiter so wie bisher“ Standpunkt einzunehmen. Aber z.B. auch die Grünen reduzieren ihre Aktivitäten auf konkrete Seiten, wie dem Fahrrad Verkehr in den Städten etc. Die System- Frage wird jedoch nicht aufgeworfen, im Gegenteil macht sich die Führung der Grünen stark, sich mit den Monopol-Konzernen zu arrangieren. Das von der MoDe verteilte Flugblatt fiel auf großes Interesse der Anwesenden. Es wurde dazu aufgerufen weiterhin für die Opfer der Überschwemmungen zu spenden und wo möglich auch mit Hand anzulegen. Dabei forderte die Montagsdemo eine strikte Kontrolle des Einsatzes der eingegangenen Spendengelder durch die lokalen Vertreter und Selbstorganisationen und verurteilte aufs Schärfte Anzeichen von Plünderungen.

 Wir wollten uns dennoch nicht von unserem 17. Jahres Jubiläum abbringen lassen. Mit Sekt (ohne Alkohol) wurde angestoßen. Dann wurde Musik, die in der Montagsdemo entstanden ist, vorgetragen, was von einem Kollegen der Marching Band unterstützt wurde. Eine Kollegin, die im letzten Jahr ins Altersheim umzog und nur noch schwer sich bewegen kann, ließ sich eine Teilnehme an der JubiläumsMoDe nicht nehmen, was großen Applaus erbrachte. Verschiedene Teilnehmer berichteten von Aktionen der Montagsdemo in diesen 17 Jahren, so von dem Kampf der Verdi Kollegen, die fristlos bei der SANA Klinik entlassen wurden, weil sie mit der Montagsdemo , der MLPD und anderen öffentlich zusammenarbeiten. Das Ergebnis war schließlich, dass der Geschäftsführer von SANA verurteilt wurde und ins Gefängnis mußte. Auch das stieß auf viel Beifall.

 Letzter Punkt war die Berichterstattung über die Klage von Stefan Engel gegen die Polizei in Thüringen, die ihn als „ Gefährder“ kriminalisieren wollen. Zum Prozeß und der Demo in Erfurt hat auch eine Delegation der Montagsdemo teilgenommen.

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