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486. Saarbrücker Montagsdemo gegen die Hartz-Gesetze

Trotz Dauerregen so eine schöne 17. Geburtstagsfeier der Montagsdemo! – danke für die liebevolle Vorbereitung! Für die Lieder auf der Violine – etwa das Bürgerlied aus der Märzrevolution 1848/49; für den umgedichteten Udo-Jürgens-Ohrwurm „17 Jahr sind wir da – weg jetzt mit Hartz IV!…“, für die vielen Spenden und für alles andere.

Ein sehr berührendes Geburtstagsgeschenk war der Bericht eines Helfers gegen die Folgen der Flutkatastrophe. Mit einer Freundin hatte er sich auf den Weg nach Trier-Ehrang aufgemacht, mit Hilti und Muckies in einem Keller ölverseuchte Fliesen abgeflext, gerettetes Geschirr wurde gereinigt und sortiert.

Uneigennützige Hilfe tausendfach annehmen und tausendfach geben unter ‚wildfremden Menschen‘ – welch grundlegende Erfahrung in so einer Katastrophensituation“.

Der Mensch egoistisch von Natur aus? – so ein Blödsinn“, schloss jemand.

Natürlich war der Kampf für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, die Kritik am Krisenmanagement heute ein Hauptthema.

Dass die Saar-GRÜNEN sich derart desaströse und widerwärtige Intrigen liefern, „den Mantel über der grünen Jacke lüften“, dass nicht mal eine Landesliste zustande kommt – „geschieht ihnen recht!, DIE wollen Umweltpartei sein??“war die Meinung verschiedener Redner*innen.

Die haben doch auch in Saarbrücken der Abholzung des Waldes in Gersweiler zugestimmt“, hieß es empört.

Die Konzernspitze des größten Betriebes in Saarbrücken kommt mit der alten schlichten Profit- und Erpressungsleier daher: „Vorausschicken muss man: Geld ist genug da. 2,3 Milliarden Umsatz in SB in 6 Monaten heißt: Pro Beschäftigten werden monatlich 43.560.- € erwirtschaftet. Mein Lohnzettel sieht anders aus. Aber die sogenannte Transformation zur e-Mobilität würde Arbeitsplätze gefährden, wenn die Euronorm 7 umgesetzt würde, tönen Standortleiter Wortberg, der Vorstandsvorsitzende Scheider und mit ihnen der Betriebsrat im SPD-Werbeflyer von Direktkandidatin Josefine Ortleb. Es ist aber umgekehrt: Die Klimakatastrophe gefährdet Menschenleben und Arbeitsplätze! In Ahrweiler stand das Werk mit 200 Mitarbeitern 2 Meter unter Wasser“, wies ein Redner nach. Und ergänzte: „In einer Welt, wo die Ausbeutung der Menschen durch den Menschen abgeschafft ist, würde so eine Transformation keine Arbeitsplätze kosten, sondern die Arbeitszeit würde verkürzt. Man darf einfach nicht nur in den gewohnten Gleisen des Kapitalismus denken.“

Meine Familie in Täbriz / Iran ist fassungslos, dass in einem hochentwickelten Land wie der BRD mehr als 180 Menschen in den – angekündigten! – Fluten umkommen müssen – da ist doch was oberfaul in der Sorge für die Bevölkerung!, ergänzt ein anderer.

Zum Corona-Krisenmanagement brachen auch auf der heutigen Montagsdemo die Meinungsverschiedenheiten auf über die Einschätzungen zur Gefährlichkeit des Covid-Virus und die entsprechend notwendigen Gesundheitsmaßnahmen bzw. die abzulehnenden Notstandsmaßnahmen als beliebter ‚Mitnahmeeffekt‘ der Politik gegenüber der Bevölkerung.

Eine Freundin war bisher auch sehr skeptisch. Aber nachdem sich ihre Familie angesteckt hat, ihre Mutter an Covid 19 gestorben ist und sie selbst seit Monaten stark beeinträchtigt ist, sieht sie es anders. Nebenwirkungen gibt es freilich manchmal nach der Impfung, aber wir wägen hier nicht die Nebenwirkungen einer Schnupfen-Impfung ab, sondern den Schutz vor einer Krankheit, die bereits Millionen Opfer forderte“, so der Direktkandidat der Internationalistischen Liste / MLPD und Arzt Rolf Tickert.

Am Schluss der 486. wurde eine Resolution verabschiedet für den Kläger Stefan Engel im Prozess gegen Innenminister Seehofer, der am 03.08. stattfindet. Er klagt gegen seine Einstufung als ‚Gefährder‘ nach seiner Schirmherrschaft für das rebellische Musikfestival 2019 .

Die kommende Montagsdemo ist am 06. September – wie immer 18:00 Uhr Europa-Galerie.

Ein Vorbereitungstermin wird noch abgesprochen.

s. fricker

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