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Montagsdemo Duisburg berichtet über 1. Mai: Kämpferische Demonstration und Kundgebung gegen Schikanen und Trickserei der Stadtspitze durchgesetzt

Ein kämpferischer 1. Mai – das hat die Duisburger Stadtspitze in Angst und Schrecken versetzt. Nachdem im Vorfeld mit der zuständigen Polizeibehörde alles geregelt war, warf der Krisenstab der Stadt alles über den Haufen und reduzierte die Teilnehmerzahl für Kundgebung und Demonstration auf 50. Zudem wurde Singen, das Rufen von Parolen und Tanzen untersagt. Das wurde den Veranstaltern mit einer Mail um 18:09 Uhr am 30.04.2021 mitgeteilt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt – und ich bin ein Schelm! Denn damit sollte verhindert werden, dass noch rechtzeitig Eilverfügungen erwirkt werden können, um, wie geplant, kämpferisch und kulturvoll den internationalem Kampftag begehen zu können.

Zuvor hatte schon der DGB seine geplante Kundgebung in der Innenstadt kurzfristig abgesagt und diese „autokinogemäß“ vor das Wedau-Stadion verlegt.

Von diesen Manövern ließen sich in der Spitze knapp 150 Teilnehmer nicht abhalten und demonstrierten vom Bahnhof durch die Innenstadt, Mit einer kulturvollen Kundgebung, in der sich Beiträge von Vertretern der verschiedenen Veranstalterorganisationen mit Liedern und Gedichten abwechselten, feierten sie den 1.Mai 2021. Ein Höhepunkt: 3 schwungvolle optimistische Lieder von Group Yorum.

Ein wesentliches Merkmal, das sowohl zwischen den Teilnehmern wie auch in den kurzen Redebeiträgen deutlich wurde, war der Wille, im Kampf gegen Rechtsentwicklung, Abbau demokratischer Rechte, faschistische Tendenzen und verstärkte Ausbeutung durch Monopole und ihren Staat zusammen zu rücken und um die dafür notwendige Einheit zu ringen. Das drückte sich in ziemlicher Breite aus. So wurden erste Exemplare des gestern erschienenen Buches „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ von Teilnehmern erstanden bis dahin, dass zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor der Tafel „Keine Streichung von Ausbildungsplätzen wegen Corona! Stattdessen: Schaffung von Lehrstellen für alle Schulabgänger!“ stehen blieben und sagten „Das kann ich voll unterschreiben!“

Von der Agrarplattform des internationalistischen Bündnisses wurde die Einheit von Arbeiter- und Bauernbewegung betont und bedauert, heute nicht mit Traktoren teilnehmen zu können, da die wetterbedingt im Aussaateinsatz seien. Aus den Reihen der kurdischen Bewegung wurde die Einheit der Befreiungskämpfe der Völker und des Klassenkampfe hier als Teil der Arbeiterklasse hervorgehoben. Das wurde auch beim Auftritt der Kollegen von Kumpel für AuF deutlich, wo Kumpel verschiedener nationaler Herkunft nebeneinander standen.

Jürgen Blumer von der MLPD machte in seinem Beitrag deutlich, „die kapitalistische Profitwirtschaft existiert nicht ohne rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Natur! … Deshalb ist Solidarität nicht Burgfrieden mit den Herrschenden – sondern der gemeinsame Kampf der Arbeiterklasse und der Unterdrückten weltweit für eine befreite Gesellschaft!“ Damit wandte er sich ausdrücklich gegen die Vorstellung aus dem 1.Mai-Aufruf des DGB, wo es heißt „Nur gemeinsam mit allen Beschäftigten und mit Unternehmen, die ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und nicht auf schnelle Profite setzen, wird es uns gelingen, rasch die Krise zu überwinden.“

Naturgemäß spielte auch die Corona-Krise eine wichtige Rolle. Zehntausende Corona-Tote werden von den Monopolen und ihrer Regierung sehenden Auges in Kauf genommen, um die heilige Kuh des Kapitalismus, den uneingeschränkten Profit, nicht zu schmälern. Deswegen ist der 1. Mai auch ein Kampftag für wirklichen Gesundheitsschutz.

„Mundschutz – heißt nicht mundtot!“ rief die Rednerin des Frauenverbandes Courage. Sie prangerte, wie andere auch, an „Massive Einschränkungen im privaten Bereich – aber in den Großbetrieben keine Maskenpflicht und ungeschützte Nähe, überfüllte Busse …. Lock-Down für kleine Läden und Geschäfte – nicht für Großbetriebe … überarbeitete und unterbezahlte Pflegekräfte …“ und schlussfolgerte „ .. zusammen mit der Zero-Covid-Bewegung … 3 Wochen Schließung von Fabriken und allem, was nicht lebensnotwendig ist – bei 100%iger Lohnfortzahlung“. Jeder einzelne Beitrag erhielt großen Beifall.

Mehrfach rief die Parole „Proletarier aller Länder vereinigt euch – hoch die internationale Solidarität! Trotz Verbots Sprechchöre hervor!

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