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Richard, Montagsdemonstrant aus Gelsenkirchen, hielt folgenden Redebeitrag auf der 727. Gelsenkirchener Montagsdemo am 15.02.2021 zur Solidarität mit den Bergleuten in Bosnien-Herzegowina

Liebe Freundinnen und Freunde!

Ich komme aus der Stadt Zenica in Bosnien und Herzegowina, Partnerstadt von Gelsenkirchen.  Dort gibt es eine Verbundzeche mit  drei Schachtanlagen.

Insgesamt gibt es in Bosnien sieben Zechen, wo Kohle abgebaut wird.  Diese gehören zu dem Konzern Elektro – PRIVREDA (Wirtschaft).

In den sieben Zechen arbeiten 8200 Kumpel. Davon sollen jetzt in einer ersten Entlassungswelle 2200 Kumpel entlassen werden. In einer weiteren Entlassungswelle nochmal 2000 Kumpel im Schnellverfahren.

Die Zechen arbeiten angeblich unrentabel.

Nachdem die Kumpel im Januar kein Geld bekommen haben, haben  sie einen Warnstreik organisiert.

Seit dem 9. Februar sind 20 Kumpel über Tage in einen Hungerstreik getreten. Der Gewerkschaftsvorsitzende hat mit dem Versprechen, dass die Löhne jetzt bezahlt werden sollen, die Kumpel vom Hungerstreik abgebracht. Das war eine offene Lüge. Daraufhin sind die Bergleute der drei Zechen  in Zenica und BREZA  am 12. Februar in den Streik getreten. Darüber wurde in den Medien in Bosnien breit berichtet. Die anderen Zechen haben sich solidarisch erklärt und haben einen Solidaritätsstreik gemacht. Die Bevölkerung solidarisiert sich mit den Streikenden und unterstützt die Kumpel an den Toren.

200 Kumpel demonstrierten heute vor dem Regierungssitz in Sarajevo.

Mit dem Versprechen, dass der Konzern, die Regierung und die Gewerkschaft eine Lösung finden und die Löhne jetzt ausgezahlt werden sollen, wurde auf die Demonstration durch die Stadt vorübergehend verzichtet.

Ich werde Euch weiter über den Kampf der Kumpel berichten und versuchen Kontakt herzustellen, um sie zur 3. Internationalen Bergarbeiterkonferenz einladen.“

Glück Auf!

Richard

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