Circa 30-40 Teilnehmer führten am Montagabend auf der Königstraße in Duisburg ihre 732. Montagsdemo durch. Etwas verschmitzt wies der Moderator in der Eröffnung auf die, in den letzten Monaten gewachsene Haarpracht verschiedener Teilnehmer hin und dass dringend die Friseure wieder ihre Salons öffnen müssen. Während dies ganz offensichtlich gut gelang, verbreitet die Regierung ein Chaos in der Impf- und Testkampagne. Viele Teilnehmer berichteten von großem Unmut in der Bevölkerung gegenüber den Bundes- und Landesregierungen. Die Ursache ist jedoch nicht nur eine Unfähigkeit in der Organisierung solcher Prozesse sondern hängt eng mit der Begünstigung der großen Konzerne zusammen. Tests werden in den meisten Betrieben und Konzernen überhaupt nicht durchgeführt, oder sie beginnen jetzt erst mit den Tests. Die Versammlung betonte daher dass sie ihre Hauptforderung in einem sofortigen, vollständigen und konzentrierten Lockdown sieht. Die Regierung lehnt dies ab und stellt sich vor die Unternehmen. Angesichts der Tatsache, dass weltweit 100 Millionen Menschen infiziert und 2 Millionen Tote zu beklagen sind, wird klar dass diese Aufgabe nur gemeinsam international gelingen kann. Das bedeutet auch, dass wir eine längere Zeit mit diesen Viren leben müssen. Umso entschiedener müssen wir für diese Forderungen eintreten. Angesichts dieser Entwicklung ist das Verhalten verschiedener CDU und CSU Abgeordneter im Bundestag die ihren Profit aus den Bestellungen von Masken und Tests ziehen, ein Skandal. Solche Leute müssen sofort zurücktreten und ihren Gewinn abgeben für die Bekämpfung des Corona Virus!
Ein Vertreter der MLPD unterstrich angesichts dieser Entwicklung dass die Lösung dieser historischen Aufgabe die Systemfrage aufwirft und den Kampf um den Sozialismus nötig macht.
Gegenwärtig durchdringt sich wechselseitig die Corona Krise mit der Weltwirtschaftskrise die auch tief in das Leben der Menschen eingreift. In Duisburg sind eine Reihe von Großbetrieben, wie Thyssen Krupp Stahl, Siemens aber auch viele mittelständischen und Kleinbetriebe betroffen. Die Unternehmer reagieren mit Kurzarbeit, Entlassung der Leiharbeiter und „Abbau“ von Kollegen oder sogar Schließung ganzer Anlagen. Die Arbeitslosenzahlen sind um 20 % angestiegen. Die Kurzarbeit läuft spätestens Ende des Jahres aus und die Folgen werden in einer wachsenden Arbeitslosigkeit sich niederschlagen. Nicht genug damit sind auch viele davon betroffen in Hartz IV zu rutschen, oder sogar völlig mittellos zu werden. Besonders die Jugend ist der große Verlierer. Die Belegschaften und die Erwerbslosen müssen einen gemeinsamen Kampf führen der zum Ziel hat die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und die Beseitigung von Hartz IV und die unbegrenzte Fortzahlung des ALG 1 als Ersatz durchzusetzen. Diesen gemeinsamen Kampf zu forcieren, dafür hat die „Arbeiterplattform“ im „Internationalistischen Bündnis in Duisburg“ die Initiative ergriffen und wird eine Veranstaltung organisieren um zu einem breiten Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu kommen!
Etwas zu kurz kam der Aufruf auf der Montagsdemo sich am Internationalen Frauentag am 08.03.2021 zu beteiligen. Die Frauen sind die Hauptträger der Einschränkungen durch Corona und Wirtschaftskrise und oft auch die Leidtragenden des Abbaus von Mini Jobs und Zeitverträgen. Sie übernehmen eine besondere Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen die unter dem Hin und Her der Schließung der Kitas und der Schulen leiden. Die Frauen sind jedoch auch die kämpferischen Kräfte die oft an der Spitze im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen, für höhere Einkommen u.a. stehen.
Zum Schluss wurde von der Moderation der Vorschlag eingebracht auf der nächsten Montagsdemo am 12. April 2021 eine Demo entlang der Deutschen Bank, der IHK
(Industrie und Handelskammer), des Jobcenters und des Pressehauses der WAZ zu organisieren. Alle 4 sind Eckpfeiler der jetzigen Krisenpolitik. Lasst uns das öffentlich machen!