Trotz Regen versammelten sich am Montagabend über 50 Teilnehmer am Lifesaver Brunnen in Duisburg um auf der 728. Montagsdemo gegen die Corona Politik der Bundesregierung, unter Beachtung der Hygiene Auflagen, zu protestieren. Ca. ¼ der Teilnehmer waren erstmalig bei der MoDe, was u.a. auf die Ankündigung in der WAZ zurückzuführen ist. Einige brachten selbstgemalte Schilder mit Anklagen gegen das herrschende Krisenmanagement und Forderungen mit. Diese wurden von etlichen Passanten aufmerksam gelesen. Es herrschte eine aufgebrachte Stimmung angesichts der Einschränkung der Freiheitsrechte der Bevölkerung und der Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung.
Das gilt insbesondere für die Behandlung unserer Kinder in Kitas und Schulen, und den Zuständen in den Betrieben. Verschiedene Berichte auch von Kollegen die nicht teilnehmen konnten, prangerten Beispiele an, wie die Kinder in der Schule 4-5 Stunden in der kalten Zugluft sitzen müssen und lediglich einen doppelten Anorak anhaben. Die Anschaffung von entsprechenden Luftaustauschern, die das Virus isolieren würden, für alle Kitas und Schulen würde 1 Mrd. € kosten. Ein Klacks, wenn man die Milliarden die an die Industrie gezahlt werden, zugrunde legt, und im Sinne der Gesundheit unserer Kinder wäre.
Auch in den Betrieben wird offensichtlich fahrlässig mit der Gesundheit der Beschäftigten umgegangen. So berichtete ein Kollege von TKS, dass die Kollegen auf der Arbeit eng zusammen stehen müssen und so dauernd in der Gefahr einer Infektion sind.
Sachkundige Auskunft gab Dr. Günther Bittel auf der Kundgebung auf die Fragen der Kollegen zum Verlauf der Infektion und der notwenigen Hygiene Maßnahmen.
In einem Beitrag wurde auf die besonders prekäre Situation der Hartz IV Bezieher hingewiesen, darunter die Obdachlosen und allen die mit Niedriglöhnen über die Runden kommen sollen. Die MoDe unterstützte daher die Forderung der sofortigen Zuzahlung von 100 € an Hartz IV Bezieher und die Forderung statt Hartz IV die unbegrenzte Fortzahlung des ALG Geldes 1.
Es wurde auch die Krisenpolitik von Gesamtmetall und dem Bundesverband der Industrie scharf angegriffen, die in einem Krisenprogramm eine weitgehende Kürzung vieler erkämpfter Rechte und der Löhne und Gehälter fordern.
Ein Teilnehmer brachte seine Eindrücke von dem gestrigen späten Nachmittag zum Ausdruck:
„Ich fand es total gut, dass an der Montagsdemo und dem Recht auf der Straße zu demonstrieren festgehalten wurde. man spürte das Bedürfnis, dass die Leute so etwas suchen. Das war noch mal anders als im Frühjahr, wo viele noch mit der Regierungspolitik weitgehend einverstanden waren. die Informationen und vorgeschlagenen Verhaltensregeln und Forderungen waren sehr hilfreich. So eine Kundgebung stärkt die Kampfmoral und gibt Mut. Gut fand ich auch konkrete Forderungen zu stellen, z.B. kleinere Klassen und dafür mehr Lehrer und Erzieher einstellen! Kostenlose Tests und bessere Masken für alle! Erhöhung der Taktzeiten für Straßenbahnen und Busse um großes Gedränge in Stoßzeiten zu vermeiden!“
Angesichts der Fülle von Fragen und dem Willen der Kundgebungsteilnehmer zum Widerstand gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung wurde der Vorschlag gemacht , dass die Koordinierungsgruppe prüft ob bereits in 14 Tagen eine weitere Montagsdemo stattfinden sollte. Man könnte auch am 7. Dezember den Jahresrückblick der MoDe mit der Fortführung der Diskussion verbinden. Zu diesen Terminen sollen weitere sachkundige Menschen, sowie öffentliche Vertreter eingeladen werden.