Ich bin seit einigen Jahren Rentnerin und beziehe eine kleine Altersrente einschließlich ergänzender Sozialhilfe nach dem SGB XII. Insgesamt verbleibt mir nur rund 424 Euro zum Leben für Lebensmittel, Kleidung, Fahrkosten und andere notwendige Dinge des täglichen Lebens.
Ich war Hauswirtschafterin, bin in der Landwirtschaft aufgewachsen und habe insgesamt 16 Jahre sozialversicherungspflichtig gearbeitet. Ich war allein erziehende Mutter und durch die Kinderziehung landete ich schließlich in der Sozialhilfe. Danach erkrankte ich, konnte nur noch eingeschränkt arbeiten und bezog Hartz IV.
Von diesem Geld kann man nicht menschenwürdig leben! Zudem hatte ich erhebliche Mehrkosten zur Zeit des Lockdowns, insbesondere durch Lebensmittel, da Corona bedingt sämtliche Tafeln und Suppenküchen geschlossen waren. Aber auch die Kosten für Desinfektionsmittel und Masken schlugen zu Buche. Ich musste mir sogar Geld von Bekannten leihen, um überleben zu können!
Während die Großkonzerne Millionen Euro staatlicher Soforthilfe erhalten, bekommen Bedürftige – bis auf den heutigen Tag – nicht einen Cent mehr! Im Übrigen haben die unsoziale Rentenpolitik und die unzureichenden Transferleistungen nichts mit Corona zu tun, denn die Hartzgesetze gibt es seit 2005!
Ich fordere wieder zusätzliche Einmalzahlungen für Hartz IV/Grundsicherungsempfänger für Bekleidung, Reparaturen von Haushaltsgeräten und sonstigen notwendigen Ausgaben! Außerdem eine Mindestrente von 1200 Euro!
Christiane Otto/Montagsdemo Bochum