Die kommende Montagsdemo am 13. Juli findet unter Corona-Bedingungen als Kundgebung auf dem Neumarkt statt, dazu sind ab 17.30 Uhr alle herzlich eingeladen. Im Mittelpunkt steht die besorgniserregende Ausbildungsplatzsituation. So gab es eine aufschlussreiche Umfrage vom 8. Mai 2020 (www.ausbildung.de) mit 700 Auszubildenden und 1.700 Schülern. Davon äußerten 59 Prozent aller Ausbildungsbewerber Angst, dass sie keinen Ausbildungsplatz bekommen.
„Diese Sorge ist völlig berechtigt“, so Thomas Kistermann, Pressesprecher der Gelsenkirchener Montagsdemo. „Deshalb rücken wir die Entwicklung von Ausbildungsplätzen und der Übernahme von Lehrlingen in den Mittelpunkt. Beides hat sich im Wechselspiel von Corona-Pandemie und Weltwirtschafts- und Finanzkrise massiv verschlechtert.“
„Auch in Gelsenkirchen ist die Zahl der Ausbildungsstellen rückläufig“, so Martina Reichmann, Pressesprecherin. „In unserer Stadt haben sich 1832 Bewerber seit Oktober 2019 auf eine Ausbildungsstelle beworben. Für sie gibt es 1111 Stellen, das sind 6,9 Prozent weniger. Die Jugendlichen brauchen eine Perspektive!“
Gesucht und nicht gefunden: Hinter den offiziellen Zahlen stehen junge Menschen und ihr Schicksal. 2019 blieben bundesweit 73.700 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz. Seit dem Ausbruch der neuen Weltwirtschaftskrise setzte spätestens 2019 bei den Großkonzernen eine rapide Vernichtung der Ausbildungsplätze ein: Minus 38 Prozent von 2018 auf 2019; bei Opel: minus 60 Prozent von 2017 auf 2019; bei VW: minus 18 Prozent von 2019 auf 2020.
Die Bundesweite Montagsdemo fordert, dass Großkonzerne zu einer Ausbildungsquote von mindestens 10 Prozent der Beschäftigten verpflichtet werden. Sie tritt ein für die unbefristete Übernahme entsprechend der Ausbildung.
Wir laden alle Jugendlichen, Ausbildungssuchenden, Gewerkschafter, Mitglieder in den Jugendauszubildendenvertretungen, alle Montagsdemonstranten und Interessierten herzlich ein – beteiligt Euch, stärkt die Solidarität und bringt sie vielfältig mit Schildern, Kultur- und Redebeiträgen am offenen Mikrofon ein.
Ein besonderes weiteres Anliegen der Montagsdemos bundesweit ist die Solidarität mit den Beschäftigten von Kaufhof und Karstadt im Kampf um ihre Arbeitsplätze.