Mit dem Lied Bella Ciao eröffneten wir die 671. Montagskundgebung. Ca. 50 Mitstreiter und Passanten versammelten sich bei bestem Wetter auf dem Schlossplatz. Der Moderator begrüßte die Zuhörer und stellte unter anderem die vorgeschlagenen Forderungen gegen die Abwälzung der Krisenlasten der bundesweiten Koordinierungsgruppe zur Diskussion. Daraufhin entspann sich eine lebhafte Diskussion und Erfahrungsaustausch über die Folgen und Konsequenzen aus der Corona- und anderer Krisen. Es wurde über den Erfolg berichtet, dass nach langer Auseinandersetzung jetzt endlich ca. 100 Flüchtlinge aus der Ellwanger Flüchtlingsunterkunft zum Schutz vor Corona auf andere Unterkünfte verteilt wurden.
Eine Krankenschwester berichtete über den harten und gefährlichen Arbeitsalltag der Krankenschwestern. Ein Daimler Arbeiter berichtete über die aktuelle Situation im Betrieb und wie sich der Daimler am Kurzarbeitergeld bedient. Eine Mitarbeiterin des ABZ Stuttgart prangerte die viel zu geringe Unterstützung der Klein- und Mittelbetriebe an, während die “Großen“ kräftig abkassieren. Sie berichtete über einen Briefwechsel mit Landespräsident Kretschmann und seiner wachsweichen Antwort. Es gab auch grundsätzliche Redebeiträge über die Folgen der Krise zum einen auf die “Warenproduktion“, als auch auf die “Reproduktion des menschlichen Lebens“, sprich über die sprunghaft gewachsene Belastung der Familien, ins besonders der Frauen durch die Schließung von Schulen, Kindertagesstätten und das Kontaktverbot mit Großeltern. Die Lehren von Karl Marx sind und bleiben hochaktuell!
Mit Verwunderung haben wir die Ankündigung von Thüringens Präsident Bodo Ramelow aufgenommen, alle Auflagen zur Pandemie aufheben zu wollen. Der Kapitalismus und sein Profitsystem wurden von vielen als unfähig gebrandmarkt diese Krisen irgendwie positiv lösen zu können.
Alle begrüßten die vorgeschlagenen Forderungen. Es wurde auch noch mal betont, wie wichtig es ist angesichts dem zu erwartendem massiven Anstieg von Hartz IV Empfängern an unserer Forderung „Weg mit Hartz IV!“ festzuhalten und als Sofortmaßnahme den 100 € Zuschlag für Hartz IV Bezieher zu fordern.
Leider war es schwierig unter den Hygienebedingungen auf Passanten direkt zuzugehen und sie direkt nach ihrer Meinung zu fragen, aber viele sind stehen geblieben und haben interessiert zugehört.
Zum Schluss haben wir noch nach kurzer Diskussion und mit Änderungsvorschlägen eine Soliresolution mit dem vom Brandanschlag vor 2 Wochen betroffenem “Soundanlagen“ Verleiher verabschiedet, den einige von uns von der S21 Montagsdemo her persönlich kannten.
Mit dem Lied „Wer, wenn nicht wir?!“ und der gemeinsamen Parole „Hoch die internationale Solidarität!“ beendeten wir die Kundgebung und luden zur nächsten Kundgebung am 08. Juni 17 Uhr auf dem Schloßplatz ein.