Mit 25 festen Teilnehmern und weiteren 20 zeitweiligen Zuhörern und über 200 andere die an der Kundgebung vorbei gingen, war dies die seit längerem bestbesuchte Montagsdemo in Witten. Aufgrund der Abstandsregelungen hatten wir uns mitten auf den Berliner Platz postiert und nahmen so fast die Hälfte des Platzes ein. Die größere Beteiligung brachte den großen Wunsch nach Auseinandersetzung zu den aktuellen brennenden Fragen zum Ausdruck.
Rund 15 Beiträge am offenen Mikrofon unterstrichen dies, die oft mit großem Beifall begleitet waren. Mehrere Beiträge griffen die Krisenpolitik der Bundesregierung an, kritisierten die profitorientierte Gesundheitspolitik mit ihren ganzen Folgen für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung der Kollegen/innen in der Betrieben, sowie den Beschäftigten im Gesundheitswesen. Gerade verharrten viele Zuhörer bei der Kundgebung.
Weitere Beiträge zogen die Zusammenhänge zur sich vertiefenden weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise. Es ist die Gesetzmäßigkeit der kapitalistischen Wirtschaft, die sie in eine tiefe Wirtschaftskrise drückt und es ist das Dilemma der Bundesregierung einerseits dem Druck der kapitalistischen Monopolverbände, nachkommen, hunderte von Mrd. € in die Konzernkassen pumpen um dem entgegen zu wirken. Nur drängen diese Monpolverbände auf sog. „Lockerungen“ um wieder profitabler produzieren zu können. Zugleich geht die Regierung das unkalkulierbare Risiko ein, eine schnellere Verbreitung des Virus bewusst in Kauf zu nehmen.
Für das Sofortprogramm der MLPD wurde geworben und viele an Interesserte weitergegeben. Der REBELL verbreitete unter einigen anwesenden Jugendlichen sein Sofortprogramm. „Konsequenter Gesundheitsschutz: JA – Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung und Abbau demokratischer Rechte und Freiheiten: NEIN!“ Das war klarer Konsens aller Redner.
Die Teilnehmer sprechen einhellig ihre Solidarität mit dem Stahlarbeitern der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten aus, wo letzte Woche die IGM-Vertrauensleute über eine erneute Erpressung der Geschäftsleitung informiert wurden, nach dem Motto, dass es DEW „so schlecht gehe, dass wenn sie nicht Kredite und Bürgschaften und einen „Beitrag der Belegschaft“ – in Form einer „Verschiebung der Auszahlung des Urlaubsgeldes“ bekommen, die DEW bald Insolvenz anmelden müsste. Mit 1.800 Beschäftigten würde diese Insolvenz das Herz der Arbeiterstadt Witten treffen. Schon 2017 und 2018 hatten die Stahlkocher auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichtet und auch bis heute noch nicht erhalten. Die Teilnehmer stärkten den Kollegen den Rücken für den notwendigen Kampf gegen diese Angriffe. Nein zur Erpressung! Das Urlaubsgeld muss ausgezahlt werden!
Beraten wurde, dass in 2 Wochen am 8. Juni die nächste Montagsdemo wieder durchgeführt werden soll und auch doch besprochen wird, ob in den nächsten Monaten die Montagsdemo 2 x monatlich wieder durchgeführt werden soll. Dazu soll auch verstärkt eine Pressearbeit gemacht werden, weil das Interesse groß ist.