So eine Aktivistin, als wir in Heidelberg den bundesweiten Protesttag unter dem Motto: „Konsequenter Gesundheitsschutz: JA! Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung und Abbau demokratischer Rechte und Freiheiten: NEIN!“ am Montag auf dem Bismarckplatz erfolgreich durchgeführt haben.
Die örtliche Zeitung hat uns im Veranstaltungskalender aufgeführt, allerdings die entsprechende Pressemitteilung ignoriert.
Noch sind die Auflagen vom Ordnungsamt sehr streng. Anzahlbeschränkung 10 Personen und Absperrung mit weiß-rotem Band ,,allerdings nicht mehr als Zaun sondern auch auf dem Boden möglich“. Die Polizei die direkt daneben ihren Polizeiposten hat, hat sich zwischenzeitlich etwas zurückgezogen, weil sie uns kennt und weiß, dass wir Abstand halten und den Mundschutz ernst nehmen. Auch das Ordnungsamt selbst schickte keinen Mitarbeiter mehr, wie sie es zuvor machte.
Unverkennbar ist, dass das Interesse der Menschen nach Informationen groß ist. Das zeigt sich auch darin, dass am Wochenende Sa/ So allein 8 Kundgebungen bzw. Fahrraddemos an verschiedenen Plätzen in Heidelberg stattfanden. Eine davon war mit ca. 50 Personen eine sogenannte „Hygienedemo“, die organisatorisch vollkommen in der Hand von Reicshbürgern und Faschisten lag und deshalb auch ca 30 Antifaschisten dagegen protestierten. Die Polarisierung ist entsprechend groß.
Vera und Rose zwei langjährige Montagsdemo-Aktivistinnen, die mit Gitarre, Flöte und Gesang am offenen Mikrofon aufmunternde, nachdenkliche und flotte Lieder zum Besten gaben, munterten eine Gruppe von Schülerinnen spontan auf, dazu zu tanzen, wofür sie auch den ensprechenden Applaus erhielten. Unser 3 Meter lange Bücher- und Informationstisch, von verschiedenen Gruppen, Vereinen bzw. Parteien MLPD und Die LINKE, der in der Absperrung stand wurde noch nicht so frequentiert wie früher, um so mehr wurde das Flugblatt am Rande der Kundgebung dankend genommen. und viele Menschen hörten in der „zweiten Reihe“ den Reden zu, die teilweise durch klatschen außerhalb der Absperrung ebenfalls ihre Zustimmung bekundeten. Matz Müllerschön, Moderator der Kundgebung, kündigte in 14 Tage eine Demo im „Gänsemarsch mit Plakaten““ durch die Innenstadt an und begründete dies: “ Millionen von Menschen erleben gerade Unsicherheit und direkte Not. Ob das Soloselbständige, Gaststätteninhaber, Menschen im Kulturbetrieb, oder Millionen von Kurzarbeitern, Arbeitslose, Flüchtlinge oder Hartz4 Empfänger sind, sie brauchen Solidarität und Unterstützung und zwar International. Aus unserer Sicht dürfen wir diese Menschen nicht alleine lassen und schon gar nicht den rechten und faschistischen Kräften, die in Kirchheim versuchten die Not von Betroffenen auf Irrwege zu instrumentalisieren. Die Montagsdemo grenzt sich davon entschieden ab.“ Sie wurde wieder traditionell mit dem „Schwabenstreich“ gegen Stuttgart 21 beendet.