Liebe Kollegen/innen vom Uni-Klinikum Essen und Düsseldorf,
Wir haben heute bei der Montagskundgebung in Gelsenkirchen über die
Bedeutung Eures Streiks angesichts des Pflegenotstands gesprochen, den
wir auch in unserer Stadt hautnah erleben. Viele Kranken- und
Altenpfleger/innen werden durch wachsenden Personalmangel und wachsende
Arbeitsbelastung zermürbt, viele haben auch schon resigniert. Ihr macht
Mut mit Eurem Streik und setzt ein wichtiges Zeichen, auch im Sinne
einer menschenwürdigen Pflege der betroffenen Patienten – und gegen die
Kommerzialisierung und Profitmacherei im Gesundheitswesens. Der Mensch
muss im Mittelpunkt stehen.
Die unbefristete Fortsetzung des Streiks ist auch deshalb
gerechtfertigt, weil von der Geschäftsführung der Uni-Kliniken noch
keine wesentlichen Zusagen für wirksame Entlastungsmaßnahmen gemacht
wurde. Und trotz einiger Ankündigungen des Gesundheitsministers J. Spahn
kam auch von seiner Seite noch kein konkreter Vorschlag für eine
verbindliche personelle Mindestausstattung des Pflegebereichs.
Gewundert haben wir uns, dass ihr nicht wollt, dass Parteien auftreten.
Das handhaben wir anders - wir meinen: Verantwortliche Politiker und
auch Parteien müssen „Flagge zeigen“, dann wissen wir, auf wen wir
zählen können und wen nicht.
Der Streik braucht eine breite öffentliche und gewerkschaftliche
Unterstützung. In diesem Sinn schicken wir Euch unsere einstimmig
beschlossene Solidaritätsadresse für Euren Kampf . Wir wollen ihn auch
künftig in der Öffentlichkeit unterstützen.
mit solidarischen Grüßen
i. A. aller Teilnehmer der Montagsemo am 30.7.18
Thomas Kistermann und Martina Reichmann