Für die Montagsdemo in Gelsenkirchen gibt es zusammen mit der bundesweiten Montagsdemo viele Gründe, am Wochenende in Bonn den Widerstand gegen die verheerende Umweltpolitik zu stärken, gegen die Monopolinteressen:
Unsere Umwelt! Unsere Zukunft! Unser Widerstand!
Eine klare Haltung haben die Teilnehmer der Montagsdemo zum Pariser Klimaabkommen, das wie ein Durchbruch gefeiert wird, aber keine Verbindlichkeit hat. Manche Länder steigen schon wieder aus wie die USA und Türkei.
Zwei Wochen langen Verhandlungen mit 25.000 Experten, Riesenkosten, keine konkreten Beschlüsse und Verhandlungen über Vorschläge ohne Verbindlichkeit, das zeichnet die Mogelpackung dieser Klimakonferenzen aus. Und Deutschland ist selbst eines der Länder, das seine eigenen Klimaziele nicht einhält und seinen CO2-Ausstoß vergrößert statt verringert.
Das alles bietet keine Lösung, wir brauchen den aktiven Widerstand. Der schädliche Braunkoheltagebau soll über Jahrzehnte weiter betrieben werden. Dabei sind dies wahre Giftschleudern, die für 20 % des ganzen CO2-Ausstoßes verantwortlich sind. Ins Visier der Kritik gehört die SPD, die den Ausstieg aus dem Braunkoheltagebau als nicht umsetzbar darstellt und sich auf die Seite der großen Energiekonzerne wie Eon und RWE schlägt. Auch die Umwelt-Versprechen der Grünen werden mit der Jamaika-Koalition platzen, wenn sie Farbe bekennen müssen, wie sie die Drecksarbeit für die internationalen Energiemonopole mit tragen. Rote Karte für solch eine Politik gibt es von den Teilnehmern der Montagsdemonstration.
„Würde man den Braunkohletagebau beenden, ginge kein Arbeitsplatz verloren. Allein um die ganze Zerstörung der Umwelt durch diese Technologie wieder zu beseitigen, wären die Beschäftigung aller dort arbeitenden Kollegen auf lange Sicht mögich, das bestätigen Untersuchungen ausdrücklich. Es ist also höchste Zeit, dass dieser zerstörerische Abbau gestoppt wird und mit der Beseitigung der Schäden an der Natur begonnen wird. Da gibt es keine Zeit zu verlieren“, führte Stefan Engel, MLPD, aus.
Alternative Energien werden ausgebremst, wie kleinere Windräder, es wird auf die großen von Monopolen betriebenen Windparks gesetzt. Das zeigt, dass es in der Umweltpolitik gar nicht um alternative Energien geht, sondern um Profitquellen für die Monopole zu schafffen. Diese Politik bringt uns nicht weiter, wir brauchen tatsächlich die Initiative der Bevölkerung,
Dr. Willi Mast wandte sich entschieden gegen die umweltschädliche Verbrennung von Kohle ebenso wie gegen die Schließung der letzten Zechen im Revier. „Kohle ist ein wichtiger Rohstoff für viele Materialien und könnte dafür sinnvoll eingesetzt werden. Wir brauchen diese Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze!“
Die sozialen Themen und die Umwelt sind für die Montagsdemo kein Gegensatz, sondern beides brennende Aufgaben, für die sie sich einsetzt, insbesondere im Interessen der Jugend und ihrer Einbeziehung in den Kampf gegen diese Politik. Die Jugendlichen vom Jugendverband REBELL brachten es mit ihrem Tranparent zum Ausdruck: „System change, not climate change!“
Toni Lenz, sachkundiger Einwohner für AUF im Wirtschaftsförderungsa
usschuss, dazu: „Wir leben in einer Stadt wo jeder 5. Mensch keine Arbeit hat und die Armut immer mehr zunimmt. Die geschönten Statistiken geben die Realität nicht wieder. Rein rechnerisch fehlen hier 600 bis 700 Lehrstellen, aber da sind viele rausgerechnet, die z.B. in Maßnahmen o.ä. sind. Bei der Stadt haben sich auf 50 Stellen 2000 Jugendliche beworben, das bringt eher zum Ausdruck, was hier wirklich Lage für die Jugendlichen ist. In Gelsenkirchen wurden in den letzten 10 Jahren ca. 30 % der Lehrstellen abgebaut. Damit kann sich auf keinen Fall zufrieden geben!“ Ergänzt wurde, dass es bundesweit sogar nur noch 5,6 % aller Betriebe sind, die ausbilden.
Thomas Kistermann, Moderator der Montagsdemo und selbst von Hartz IV betroffen, absolviert zur Zeit sein 7. Bewerbungstraining. Als dort heute die Heizung ausfiel, wurde den Teilnehmer beschieden, sie sollten sich nicht so wegen der Kälte haben und halt die Jacken anlassen, was auf den Protest vieler Teilnehmer stieß. Zu Recht fordert die Montagsdemo „Weg mit Hartz IV“, was auch für solche Behandlungen gilt.