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Gelsenkirchener Montagsdemo protestiert entschieden gegen unmenschliche Abschiebungen

Am 23.10.2017 und 30.10.2017 waren auf der 647. und 648. Montagsdemo u.a. die reaktionäre Flüchtlingspolitik Brennpunkt. Mit internationalen Gästen aus Albanien, aus dem Kongo, aus Griechenland, aus Südafrika, aus den Niederlanden und 100 TeilnehmerInnen und Interessierten gab es eine vertiefende Debatte über die Ursachen von Flucht – und dass jeder Mensch ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben hat. In Redebeiträgen am offenen Mikrofon protestierten viele gegen die zunehmend repressive Abschiebepolitik durch Bundes- und Landesregierungen und ihre Umsetzung in unserer Stadt.

Eine albanische Familie, die gemeinsam mit der Montagsdemonstration für ihre Rechte aktiv war, ist in Albanien bedroht – trotzdem wurde ihnen verweigert, hier in Sicherheit leben zu können! Ein Protestbrief an das Ausländeramt wurde von uns verfasst – ohne je eine Antwort zu bekommen.
Junge Freundinnen aus Albanien berichteten zum Teil unter Tränen von ihrem Erlebnis, was es bedeutet, wenn Menschen abgeschoben werden. Das passiert vor allem in den frühen Morgenstunden, ohne Chance, sich zu verabschieden, oft ohne sich überhaupt richtig anziehen zu können. „Wir sind empört und betroffen darüber, was unseren Freunden passiert ist. Es war sechs Uhr morgens, ich wollte aufstehen und zur Schule gehen, da standen Polizeiautos vor unserem Heim, man hörte, wie die Kinder weinen, ich wollte sie unterstützen, aber sie wurden abtransportiert, es war schrecklich.“

Auch unser Freund Moussa, Flüchtling aus Guinea und aktiver Montagsdemonstrant wurde kurz darauf in aller Frühe von der Polizei abgeholt und nach Italien abgeschoben, in eine ungewisse Zukunft, weil er dort als Flüchtling zuerst das Land betreten hat. Besonders empörend ist, dass sein Asylverfahren verschleppt wurde, weil niemand sich zuerst mit ihm verständigen konnte. Ein kürzlich gefällten Gerichtsurteil bestätigt diese Unrechtmäßigkeit.

Wilma Mittelbach, Flüchtlingsberaterin im Treff International, bleibt in Kontakt mit ihnen. Sie berichtete: „Es ist wichtig, sie nicht allein zu lassen, sie zu ermutigen, sich  nicht unterkriegen zu lassen, und dass sie den Kampf zur Veränderung und Verbesserung der Verhältnisse aufnehmen. Was sie hier mit uns gelernt haben, nehmen sie mit, das sind wertvolle Erfahrungen, die ihnen niemand nehmen kann und die sie für die Zukunft bestärken.“

Weltweit sind 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Von den Gästen aus den verschiedenen Ländern erfuhren wir von der dort herrschenden Armut und  Ausbeutung, und genau so von dem unbeugsamen Willen, gemeinsam über Ländergrenzen hinweg diese Zustände zu beenden und eine neue Zukunftsperspektive zu schaffen. Diese Perspektive ist auch mit der unvergessenen Oktoberrevolution lebendig. Aus diesem Anlass waren viele angereist für ein dreitätiges Seminar und großes Kulturfest in Bottrop bzw. der Emscher-Lippe-Halle zum 100sten Jahrestag der Oktoberrevolution auf Einladung der ICOR, der revolutionären Weltorganisation, mit Beteiligung weiterer Organisationen.
Dazu ein Gast aus den Niederlanden unter Beifall: „Die Menschen suchen nach einer Alternative, sie wollen eine wirkliche Änderung, und was bedeutet so eine grundlegende Änderung? Das ist eine revolutionäre Veränderung der Gesellschaft. Vor hundert Jahren gab es so eine sehr bedeutende Revolution, die Menschen machen sich ihre eigenen Vorstellungen davon, wie sie leben und arbeiten wollen.“ Ein ermutigendes Signal mit Bedeutung auch für uns heute!

Großdemonstration am Weltklima-Aktionstag am 11.11.17 in Bonn

Die Montagsdemo ruft zur Beteiligung an Großdemonstration am Weltklima-Aktionstag am 11.11.17 in Bonn auf und lädt alle Interessierten zur diesmal etwas anderen Bundesweiten Herbstdemonstration, um zusammen mit UmweltaktivistInnen für die sofortige Stillegung aller AKW weltweit auf Kosten der Betreiber ebenso wie gegen Hartz IV und für gut bezahlte Arbeitsplätze gemeinsam demonstrieren und protestieren. Mega-Waldbrände in Südeuropa, gewaltige Unwetter, 75 % der Insekten in Deutschland vernichtet – das sind nur die Meldungen der letzten Tage und Wochen. Unsere Umwelt und unsere Zukunft ist in Gefahr. Trotzdem kommen bei den jährlichen UN-Umweltkonferenzen neben „Absichtserklärungen“ keine verbindlichen Ergebnisse heraus. Jeder und jede ist aufgefordert, mit aktiv zu werden!

Fahrkarten von Gelsenkirchen nach Bonn und zurück am gleichen Tag kann man jeden Montagabend für nur 11 Euro erwerben. Abfahrt ist um 8.30 Uhr Parkplatz an der Horster Mitte, An der Rennbahn 2, Gelsenkirchen-Horst
und um 8.45 Uhr Parkplatz hinter dem Musiktheater, Gelsenkirchen-Innenstad. Rückfahrt gegen 18 Uhr.

Dies sind Eindrücke der Montagsdemonstrationen im Oktober – wer die vielseitigen Debatten selbst mit erleben will, neue Argumente bekommen und sich einbringen will, ist herzlich eingeladen, am 17.30 Uhr jeden Montag auf der Bahnhofstraße auf dem Platz der Montagsdemo, vor Primark.

 

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