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Gelsenkirchener Montagsdemo: Gelungene Jugendaktion am 06.07.15

Gelungene Jugendaktion auf der 538. Montagsdemo

Mit rund 100 Teilnehmern und vielen interessierten Passanten erregte die 538. Montagsdemo großes Aufsehen mit einer Kundgebung und Demonstration zum Hans-Sachs-Haus und Familienbüro. Im Mittelpunkt stand eine gemeinsame Protestaktion mit dem Jugendverband REBELL und der Kinderorganisation Rotfüchse. Brennpunkt des Protestes ist eine unhaltbare Maßregelung und Bevormundung von bedürftigen Eltern und Kindern durch die Stadtverwaltung. Ihnen wird kein Zuschuss gewährt für eine Teilnahme am Sommercamp des REBELL! Kinder wollen aufs REBELL SommercampDie Familien  bekommen die Gutscheine, die ihnen laut Bildungs- und Teilhabepaket zustehen. Der Skandal ist: sie dürfen sie nicht einlösen beim REBELL. Diese Bevormundung kritisiert die Montagsdemo entschieden. Moderatorin Monika Gärtner-Engel, Stadtverordnete für AUF Gelsenkirchen zieht klar: „Wir kämpfen zusammen darum, dass diese Kinder und Jugendlichen zu dem Camp gehen können, wo sie hin wollen. Diese Bevormundung seitens der Stadt, wer ist förderungswürdig ist und wer nicht, ist grundsätzlich undemokratisch und inakzeptabel!“Jugendaktion der Montagsdemo

„Statt Wissmann-Sumpf Unterstützung für das Sommercamp von REBELL und Rotfüchsen“, mit diesem Transparent brachten es die Kinder selbst auf den Punkt. Und zeigten, was in ihnen steckt. In einem kurzen Theaterstück spielten sie, was ihnen und ihren Eltern passiert ist. Sommercamp-Zuschuss gefragt? Dem erteilte ein Junge, der den Wissmann spielte, eine volle Abfuhr – und stopfte sich dabei Geld in die eigene Jackentasche. Protest seitens der Mitspieler – „habt ihr das gesehen?!“ Empörte Zurufe der Kinder: „Du bist gemein!“

Ulja Serway, sachkundige Einwohnerin für AUF im Ausschuss für Arbeit und Soziales, kämpft mit den Betroffenen gegen die Diskriminierung und war mit ihnen zu einem vereinbarten Termin mit Stadtdirektor Dr. Beck: „Wir haben gefordert, dass die von Herrn Wissmann eingeführte Ausgrenzung des REBELL aufgehoben wird und den Kindern die Fördergelder entsprechend genehmigt und gezahlt werden. Die Rotfüchse haben sich Respekt verschafft mit ihrer Aktion, sie waren im Familienbüro und im Stadtrat,  und das Sommercamp anschaulich vorgestellt. Bezeichnenderweise gibt es überhaupt keine stichhaltigen Argumente gegen die Qualität des REBELL-Sommercamps. Wir bleiben weiter dran, bis wir das durchgekämpft haben.“Liedbeitrag

Voll hinter den Kindern steht auch der Bergmann Christian Link: „Liebe Rotfüchse, es ist mir eine ganz besondere Ehre, euch von Kumpel für AUF unsere Solidarität zu überbringen für euren Kampf für die Unterstützung für das Sommercamp, das ist ein Paradebeispiel, dass Solidarität keine Einbahnstraße ist, denn als die Ruhrkohle AG das Anfahrverbot gegen mich verhängt hat, waren die Rotfüchse mit die ersten, die die Solidarität mir gegenüber gezeigt und organisiert haben.“ Christian Link ist Vorbild für die Rotfüchse und für die Rebellen, er brachte den Giftmüllskandal ans Licht und beweist Rückgrat gegen jede Unterdrückung.

Stefan Engel, MLPD, unterstützt die Kinder und Jugendlichen – er war Mitbegründer der Sommercamps, das erste 1970, ist mit diesen Sommercamps alt geworden und jung geblieben. „Wir wollen keine Fördergelder für das REBELL-Sommercamp, sondern wir wollen Fördergelder haben, damit Kinder aus armen Familien die Möglichkeit haben, die nötigen 260 € für ihre Teilnahme am REBELL-Sommercamp aufzubringen, dafür sind laut Gesetz der Bundesregierung 120 Euro jährlich vorgesehen für kulturelle Betätigung usw.  Das wird den Kindern aber verweigert aus politischen Gründen. Schon kleine Kinder sollen politisch diskriminiert werden, weil sie beim REBELL-Sommercamp mitgehen und nicht beim Sommercamp zum Beispiel der Falken.“viele Spenden gesammelt

Für die Teilnehmer ist klar: Gegen diese Diskriminierung, die hausgemacht ist in Gelsenkirchen und die es in der Form in anderen Städten so nicht gibt, wird der Protest auch weiter laut. Dass diese Diskriminierung  ausgerechnet die Handschrift von Alfons Wissmann trägt, ist eine weitere Facette im Jugendamtsskandal. Wissmann und alle Hintermänner müssen zur Rechenschaft gezogen werden! Thomas Kistermann: „Wissmann und Frings haben sich bereichert auf Kosten der Kinder, ich bin der Meinung sie sollten das Geld zurückzahlen.“

Ein voller Erfolg für die Aktion war es, dass ganze 233 Euro an Spenden für die Teilnahme aller Kinder am Sommercamp gesammelt wurden, plus 50 € Spenden für Köstlichkeiten auf der Montagsdemo.

Kultureller Höhepunkt waren Lieder der Kulturgruppe der Montagsdemo mit der 11 Jahre jungen Sängerin Kejsi – „Frauen der Welt stehen auf“, mit dieser Hymne für die Weltfrauenkonferenz gewann sie den Songcontest auf dem PFingstjugendtreffen 2015.

Zweites heißes Thema: Das klare NEIN der griechischen Bevölkerung. Freunde der griechischen Stahlarbeiter aus Aspropirgoos in Athen schrieben: „Wir  sind sehr glücklich, dass das Nein durchgekommen ist. Gebt unsere kämpferischen Grüße an die Montagsdemo. Wir wollen die Unterstützung des Volkes und nicht der Banken und der Kapitalisten. Das griechische Volk hat ein großes Nein ausgesprochen – ruft auch Ihr mit uns, denn uns trennt nichts, wir sind alle europäische Bürger!“NEIN OXI

Dass das Referendum bis zum Schluss von reaktionären Politikern vor allem aus Deutschland attackiert wurde, zeigt doch nur, welches Demokratieverständnis tatsächlich herrscht: Das Volk soll aus dem Entscheidungen ausgeschaltet werden. Hätte es bei uns so ein Referendum bei der Einführung von Hartz IV gegeben, wäre diese Gesetzgebung sicher nicht durchgekommen.

Die Montagsdemonstranten begrüßten einhellig das Votum der Griechen! Sie sehen es als ein kämpferisches Signal, dass die Bevölkerung in Griechenland mit 61 % es abgelehnt hat, weiter für die Krisenlasten zu bluten, auf Kosten der Renten, der Gesundheitsversorgung, der Arbeitsgesetze, die die EU verschärfen will. Das Referendum bedeutet Wind in die Segel für den Kampf gegen die „Troika“ – bei der berechtigten Kritik, dass man sich keine Illusionen machen darf, aus einem Land heraus und mit einem Referendum den Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Massen gewinnen zu können. Der Schwerpunkt muss darauf liegen, dass die Menschen sich europaweit zusammenschließen gegen die ganzen Regierungen, und um ihre Rechte länderübergreifend kämpfen, vor allem die Jugend.

Genauso stolz und glücklich wie über das griechische Abstimmungsergebnis sind die Montagsdemonstranten, dass sie seit elf Jahren den Kampf, die Solidarität und den Widerstand organisieren und sich für eine gesellschaftsverändernde Perspektive einsetzen.

MIt freundlichen Grüßen und der Bitte um Berichterstattung

Thomas Kistermann und Martina Reichmann
Pressesprecher Montagsdemo

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