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Saarbrücker Montagsdemo am 05. Januar 2015

Pressemitteilung zur 406. Saarbrücker Montagsdemo am 05. Januar 2015

Dass die Moderation zu Beginn der 406. Saarbrücker Montagsdemo die Grüße zum Start ins neue Jahr vergaß, machten die zahlreichen Beiträge am offenen Mikro mehr als wett.
„Erst mal ‚Prost Neujahr!‘ meldete sich eine Frau, die mit ihrem Sohn um ersten Mal da war und sich gut vorbereitet hatte. „Ich bin seit Jahren betroffen und habe mir überlegt, endlich was zu tun. Der aktuelle Regelsatz ist immer noch viel zu niedrig – für uns steigen die Preise ganz anders als für betuchte Leute. Die 8.-€ mehr sind ein Klacks, mehr nicht.“ Später fügte sie hinzu: „Lasst uns kämpfen statt schweigen“.
Eine Courage-Frau sang mit ihrer schönen klangvollen Stimme die „Hymne der Opel-Belegschaft“
– Nun Freunde, lasst es mich einmal sagen
Gut wieder hier zu sein – gut euch zu sehn
Mit meinen Wünschen, mit meinen Fragen
Fühl ich mich nicht allein
Gut euch zu sehn –
ausdrücklich als „Liebeserklärung an die Montagsdemo nach 10 Jahren Hartz-Gesetzen“.
Und es folgten viele aufschlussreiche Beiträge zum statistischen Unfug der Hartz-IV-Zahlen-Jongleure der Saarbrücker Zeitung und anderer Institutionen, zur Verantwortung eines Jeden für das politische Klima im Land, zu den Ursachen der zurückgehenden Arbeitslosenzahlen, zum Respekt vor der Religiosität und den unterschiedlichen Religionen als Privatangelegenheit jedes Menschen.
Natürlich gab es auch einige Beiträge, die den PEGIDA-Demonstrationen ihre Maske der Volkstümlichkeit vom Gesicht nahmen und sie ihrem Wesen nach völlig zu recht als Sammelbecken faschistoider und neofaschistischer sowie ultrareaktionärer Kräfte kennzeichneten. Interessante Einschätzung auch von einem Redner: „Der Montag ist umkämpft von gegensätzlichen gesellschaftlichen Richtungen, das ist eine Herausforderung an unsere Montagsdemo hier, die wir als Internationalisten annehmen müssen, nicht nur in Saarbrücken“.
Die Montagsdemo verabschiedete auch eine Protestresolution an die Stadtverwaltung Duisburg-Homberg, welche einen langjährigen Weggefährten der Saarbrücker Montagsdemo und 9 weitere Personen aus deren Bauwagen-Siedlung in Duisburg vertreiben will.
„Gerade in Zeiten großer Wohnungsnot sind wir Montagsdemonstrierer der Meinung, die Kommunen sollten sich lieber um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum kümmern als um den Rausschmiss von 10 friedlichen Mitbürgern…“
„In unserer Stadt Saarbrücken fallen jedes Jahr Hunderte Sozialwohnungen weg, im Saarland fehlen ca. 80.000 Sozialwohnungen.“
Ein vielversprechender Auftakt heute für 2015 – lasst uns alle gemeinsam das Versprechen einlösen, dranzubleiben, stark zu werden und den Montag als Tag des Widerstands gegen die Hartz-Gesetze gegen alle nationalistischen und rassistischen Interessen zu verteidigen.
Die nächste Montagsdemo ist am 02. Februar um 18:00 bei der Europa-Galerie.

S. Fricker www.montagsdemo-saar.de

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